Dienstag, 15. Oktober 2019

Mathias Bröckers, "Don't Kill the Messenger!" - Freedom for Julian Assange

Julian Assange soll vor ein US-Scheingericht! .
Julian Assange steht als das Symbol für die Bedrohung der Meinungsfreiheit durch übermächtige Regierungen und deren Helfershelfern in den Staats- und Konzernmedien. Mit brutalen Repressionsmaßnahmen und Tiraden von Verleumdungen hat sich diese unheilige Allianz gebildet, um den Gründer von WkiLeaks öffentlich und physisch zu vernichten.
Assange kein Verbrechen begangen. Sein „Verbrechen“ war, dass er die kolossalen Verbrechen der USA in Irak aufgedeckt hat, und zwar mit Hilfe von Chelsea „Bradley“ Manning, die Informationen weitergeleitet hat, weil sie es nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte. Dafür wurde sie von einem Militärgericht zu 35 Jahren Haft verurteilt. Kurz vor seinem Ausscheiden hat Präsident Obama Manning begnadigt. Im März 2019 wurde Manning erneut verhaftet, weil er sich geweigert hat, vor der geheimen Jury gegen Assange auszusagen.
Mathias Bröckers hat mit diesem Buch noch einmal auf den Fall Assange aufmerksam gemacht, für den sich die Herrschaftsmedien nur noch im Negativen interessieren. Eines der schlimmsten Medien im Reigen der Verleumder ist der sogenannte liberale britische „Guardian“. Seine Hetzartikel stellen den Tiefpunkt des interessengeleiteten Journalismus dar. Auch die deutschen Staats- und Konzernmedien haben sich in Sachen Julian Assange nicht mit Ruhm bekleckert.
Die USA verfahren nach dem Motto: Kill the messenger! Der Überbringer einer schlechten Nachricht ist der „Schurke“ und nicht die Verbrecher im US-Militär und der Politik. Der Darling der westlichen „liberalen“ Presse, Hillary Clinton, hat zur Tötung von Assange aufgerufen! Assange soll nach dem Espionage Act von 1907 der Prozess gemacht werden. Eine Grand Jury hat ihn 19 „Vergehen“ für schuldig befunden, die vor einem Pseudogericht verhandelt werden sollen. Zur Zeit ist ein Auslieferungsbegehren der USA vor einem britischen Gericht anhängig, nachdem Assange zuvor aus der Botschaft Ekuadors 2019 verschleppt worden ist und seither in dem britischen Hochsicherheitsgefängnis von Belmarsh in Isolationshaft sitzt.
Assange hat die Aufgabe von WikiLeaks prägnant auf den Punkt gebracht: „Licht an – Ratten raus!“ Nicht nur Ratten scheuen das Licht, sondern auch die Herrschenden und ihre medialen Helfershelfer. Wenn WikiLeaks als „kriminell erklärt und ihr Gründer und Kopf als Schwerverbrecher inhaftiert ist, hat das mit den Grundsätzen der Aufklärung und demokratischer Rechtsstaaten nichts mehr zu tun – es ist der Rückfall in die Barbarei absolutistischer Herrschaft, ein Rückfall hinter alles, was Fassadendemokratie und Schönwetterhumanität des „Werte“-Westens überhaupt noch zu bieten haben. Es geht bei diesem Fall nicht um eine Person, es geht nicht um ein Helden-oder-Schurken-Drama, es geht ums Prinzip, es geht um Grundsätzliches unserer freiheitlichen Verfassung, was der »partner in crime« von Julian Assange, Edward Snowden, vor einiger Zeit so ausgedrückt hat: „Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein Verbrechen behandelt wird, werden wir von Verbrechern regiert.“ Am Ausgang des Verfahrens gegen Julian Assange wird sich entscheiden, inwieweit sie die Macht schon übernommen haben“, schreibt Mathias Bröckers.
Der Autor hat deutlich gemacht, zu welchem Skandal der sogenannte „Werte“-Westen schweigt. Seine Werte-Rhetorik ist für die Tonne. Bröckers Plädoyer für die Freiheit von Assange ist verbunden mit einer Anklage gegen sie sogenannten Qualitätsmedien, die sich weigern, den Skandal einem größeren Publikum ins Gedächtnis zu rufen. Diese Medien haben schon lange ihre Unabhängigkeit an der Garderobe der Herrschenden abgegeben. Sie wagen es noch nicht einmal, die Rolle des „Hofnarren“ zu spielen, der den Herrschenden weiland immerhin noch die Wahrheit sagen konnten.
Im Beitrag der australischen Bloggerin Caitlin Johnstone, die zu den engagiertesten und qualifiziertesten Verteidigerinnen von Julian Assange gehört, werden alle „Vorwürfe“ gegen Assange widerlegt. Dabei handelt es sich um Lügen, Verleumdungen und Hetzgeschichten der übelsten Sorte.
In Deutschland hat nur Sevim Dagdelen, stellvertretende Vorsitzende der Partei Die Linke, in einer Live-Pressekonferenz mit dem Vater von Julian Assange, John Shipton, auf den Skandal aufmerksam gemacht. Für die deutsche Medienklasse ein Schande, welche die Freiheit von Julian Assange nicht unterstützt, sondern lieber der politischen Feigheit huldigt.
Sollte es zu einem Verfahren gegen Assange kommen, wird sich zeigen, ob damit auch die Pressefreiheit zu Grabe getragen wird und die Journalisten nur Auftragsschreiber von „Wahrheitsministerien“ sind. Bröckers deckt einen himmelschreienden Skandal auf, der jedoch vor den Augen der Öffentlichkeit totgeschwiegen wird. Sehr lesen- und empfehlenswert.

Erschienen hier