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Jonathan Cook lebt in Nazareth,. Er schreibt für diverse britische und arabische Medien. Sein Buch „Blood and Religion“ handelte von der Entzauberung des „jüdischen und demokratischen Staates“ durch seine vielfältigen Diskriminierungen gegenüber den israelischen Arabern. So beschreibt er im dritten Kapitel, dass in den frühen 1980er Jahren das „israelische Sicherheitsestablishment“ Ideen über die Auflösung der Staaten des Nahen Ostens entwickelt habe, indem es „ethnische und religiöse Zwietracht“ fördern wolle, um regionale Dominanz zu erringen. Eine Politik der „Ottomanisierung“ würde für Israel vier positive Auswirkungen haben: Erstens könnte der Zwist zwischen den Minoritäten, insbesondere zwischen den Sunniten und Shiiten zugunsten Israels ausgenutzt werden, um die größere Gefahr eines arabischen Nationalismus gegenüber Israel erfolgreicher zu konterkarieren. Zweitens würde diese Zwietracht die Rolle Israels als Alliierter Washingtons erhöhen. Drittens würden diese zwischenstaatlichen Spannungen zum Einflussverlust der Saudiarabisch-dominierten OPEC und damit zum Rückgang der Unterstützung des extremen Islam und des palästinensischen Widerstandes führen. Viertens würde Israel dadurch eine freiere Hand in Palästina bekommen, um „die ethnische Säuberung der Palästinenser aus den besetzten Gebieten zu vollenden“, so Cook.
Der Autor macht deutlich, warum Amerikas „war on terror“ ohne die Rolle Israels nicht zu verstehen ist. Das US-Desaster im Nahen und Mittleren Osten ist ohne die Verbindung zwischen den Neocons, Israel und den Bushies nicht verständlich. Ihnen ging es um die Neuordung des Nahen- und Mittleren Ostens. Sie sind zwar mit ihrer Strategie formidabel gescheitert, haben sie aber noch nicht aufgegeben, wie die Kriegsrhetorik gegenüber dem Iran zeigt. Auch Obama ist nicht von diesem verhängnisvollen Weg abgewichen, wie seine Eskalationsstrategie in Afghanistan zeigt. "The only certainty was that, if the West carried on with its ´war on terror`, there would be no victory - only ´war without end`", so Cook.