Samstag, 26. Juli 2014

„Nobel Peace Prize“ for Israel’s Defense Forces (IDF)

Nobel Peace Prize for the IDF!
For the time being, the Israeli military machinery has killed  1049 Palestinians, 80 per cent civilians. This “brilliant performance” should be honored. According to Israel’s US ambassador Ron Derner, the Israeli military should be awarded a Nobel Peace Prize. Before a group of Christian fundamentalists, the ambassador said: “Some are shamelessly accusing Israel of genocide and would put us in the dock for war crimes. But the truth is that the Israel Defense Forces should be given (…) a Nobel Peace Prize for fighting with unimaginable restraint.” One could ask the Ambassador, how many victims would a fight has demanded so far without "unimaginable restraint"? 

The “most moral army in the world”, like the former Israeli defense minister Ehud Barak used to call his reckless soldiers, deserves the prize. Menachem Begin, Yasser Arafat, Shimon Peres, Henry Kissinger, Barack Obama and many other political thugs obtained the prize, why shouldn’t the IDF get it, too? So far, 43 Israeli soldiers lost their lives. According to the weird logic of the Israeli ambassador, one can ask, whether Hamas doesn’t deserve the other half of the price, because it has killed 43 Israeli soldiers, so far?

Matthias Matussek macht den Johannes R. Becher und Udo van Kampen trägt die Schleppe

Die politisch Mächtigen und ihre Hofschranzen!
Anbiederung und Hofschranzen-Journalismus hat es zu allen Zeiten und in allen politischen Systemen seitens der schreibenden Zunft gegeben. Im Gegensatz zu dieser journalistischen Liebedienerei waren die neuzeitlichen Hofnarren intelligente und intrigante Gesellen. Aber seit Johannes R. Bechers Lobgesängen auf Josef Stalin hat es in Deutschland keine solche Eloge wie die von Matthias Matussek auf eine amtierende Regierungschefin mehr gegeben. Ihm wäre es am liebsten, Merkel bliebe ewig Bundeskanzlerin; Rücktritt ausgeschlossen, da sie ja nicht Papst sei. Will der Sechzigjährige vielleicht noch unter einer „ewigen“ Kanzlerin Karriere machen? In Merkels Hofstaat tummeln sich schon genug Monstranzträger. 

An Peinlichkeit wird Matusseks Eloge nur noch durch den politischen Schleppenträger Udo van Kampen, ZDF-Korrespondent in Brüssel, überboten, der meinte, vor Beginn einer Pressekonferenz der Bundeskanzlerin ein Happy-Birthday-Ständchen zum 60. Geburtstag intonieren zu müssen. Für den Rest der versammelten Journalisten war diese Szene mehr als peinlich. Alle guckten betreten, und nur einer versuchte mitzusingen. Diese journalistische Glanzleistung verdient es, im jährlichen Jahresrückblick gewürdigt zu werden. Aber selbst eine Bundeskanzlerin kann sich ihre Gratulanten nicht aussuchen.

Udo van Kampens Kommentare aus Brüssel hören sich so an, als ob sie gerade von seinem ehemaligen Kollegen und jetzigen Pressseprecher der Kanzlerin, Steffen Seibert, verfasst worden sind. Auch die Pressesprecher der EU-Kommission oder die der unzähligen und unnützen Vizepräsidenten könnten es nicht besser machen. Braucht nicht Jean-Claude Juncker noch einen Propagandisten, um sein ramponiertes Image wieder aufzupolieren? 

Diese Art von Hofschranzen-Journalismus à la ZDF sollte wenigstens bei einem Steuer-finanzierten Sender zu personellen Konsequenzen führen, weil diese Art der „Berichterstattung“ auf der Grundlage von Zwangsgebühren erfolgt, gegen die man sich nicht wehren kann. Darüber hinaus macht seit kurzen auch das ZDF den ADAC. Spätestens jetzt sieht man auch mit dem „Zweiten“ nicht mehr besser!

Freitag, 25. Juli 2014

„Für Israels Recht auf Verteidigung“

Ein antideutscher Ideologe in der Neue Zürcher Zeitung?
Zunehmend kommen antideutsche und anti-islamische Ideologen auf der Debattenseite der "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) zu Wort, wenn es um die Meinungsmache um den Nahost-Konflikt geht. Seit dem Ausscheiden von Martin Woker als Chef des Ausland-Ressorts scheint ein Damm gebrochen zu sein. So konnte zum Beispiel Stephan Grigat - ein Vertreter dieser Richtung - in kürzester Zeit zweimal einen eher unterirdischen Kommentar zu diesem sehr komplexen Themenkomplex in der NZZ veröffentlichen. Dies scheint ein Indiz dafür zu sein, dass die NZZ zunehmend ins Fahrwasser extremistischer obskurer zionistischer Kräfte geraten ist. In Deutschland sind die Printmedien - und die "Staatsmedien" der Öffentlich-Rechtlichen sowieso - bereits unisono auf Pro-Israel-Kurs. Abweichende Meinungen, welche die Kriegsverbrechen der israelischen Kolonialmacht kritisieren, finden nur noch in Zeitungen statt, die für die öffentliche Meinungsbildung von geringer Bedeutung sind.  

Aufgrund dieses mehr als ärgerlichen und ideologischen Artikels habe ich folgenden Leserbrief am 22. Juli an die Redaktion der NZZ gesandt, der aber nicht veröffentlicht worden ist.

„Dieser Beitrag ist vom ersten bis zum letzten Satz eine Zumutung, ja er ist unterirdisch. Es handelt sich um Postulate, die von der antideutschen Ideologie inspiriert sind, zu deren Sympathisanten der Autor zählt. Ebenfalls ist er Mitbegründer der radikalen zionistischen Vorfeldorganisation „Stop The Bomb“ in Österreich, die sich durch die Dämonisierung des Iran auszeichnet. Dass sich solche Extremisten seit Neuestem in den Kommentarspalten der NZZ tummeln können, ist bemerkenswert. Von der großen Tradition der früheren Nahostberichterstattung der Hottingers, Kochers oder Wokers scheint sich die Zeitung verabschiedet zu haben.

Aus dem Sammelsurium von Behauptungen seien nur einige fragwürdige herausgenommen: So behauptet der Autor, Hamas und der Islamische Jihad würden mit ihrem „Raketenterror“ fortfahren, weil es ja angeblich mit ihnen „keinen Frieden“ geben könne, folglich sei Israel gezwungen, „gegen die Infrastruktur des Terrors vorzugehen“. Diese verquaste Sichtweise müsste erst einmal vom Kopf auf die Füße gestellt werden, um der Kausalität Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Da dies den Umfang eines Leserbriefes sprengen würde, sollen die Fakten in Sachen „Terror“ sprechen: 

Was augenblicklich im Gaza-Streifen stattfindet, ist kein Krieg, sondern ein Massaker seitens der israelischen Militärmaschinerie an der Zivilbevölkerung. Bis zum 22. Juli kamen über 600 Palästinenser ums Leben, 80 Prozent davon Zivilisten; 27 israelische Soldaten und zwei Zivilisten verloren ihr Leben. Bei dem Massaker der israelischen Armee um die Jahreswende 2008/09 kamen 1400 Palästinenser im Gaza-Streifen ums Leben; zwölf Israelis verloren ihr Leben, vier davon durch so genanntes friendly fire, d. h. sie wurden von eigenen Kameraden getötet. Der so genannte Raketenterror der Hamas gegen Israel hat bisher ein israelisches Opfer gefordert. Wer übt hier eigentlich „Raketenterror“ gegen wen aus? 

Die Behauptung, Hamas benutzte die Bevölkerung als „lebende Schutzschilde“ gegen die israelische Aggression, entbehrt jeglicher Grundlage, wie ein Beitrag in der britischen Tageszeitung „The Independent“ vom 22. Juli zeigt. Als „Wissenschaftler“ sollte Grigat kritischer gegenüber der israelischen Militärpropaganda sein. In der Aufzählung seiner Dämonisierungsszenarien darf natürlich die „Hamas-Charta“ nicht fehlen, in der es einige antisemitische Stereotypen gibt und in der es nur ein Palästina unter dem Islam, sprich ohne Israel geben soll. 

Jeder seriöse Kenner der Nahostszene weiß, dass die Hamas-Charta politische Ornamentik ist. Keiner der führenden Hamas-Politiker wagt es, sie noch zu erwähnen, so peinlich ist sie ihnen. Sie ist so irrelevant, wie weiland die PLO-Charta war, welche Israel über Jahrzehnte dazu diente, die PLO zu dämonisieren und jedes ihrer Friedensangebot vom Tisch zu wischen. Natürlich hat jeder Staat nach Völkerrecht ein „Recht auf Selbstverteidigung“. Aber hat nicht jedes Volk nach Völkerrecht ein Recht auf Widerstand, wenn es seit 47 Jahren kolonisiert, seines Landes beraubt und in „Freiluftgefängnissen“ gefangen gehalten und seiner elementaren Menschenrechte beraubt wird?“

Sonntag, 20. Juli 2014

Samstag, 19. Juli 2014

Christian Wulffs Charakterschwäche

Die "Wulffs" mit ihren "politischen" Freunden aus vermeintlich besseren Tagen.
Ein Ex-Bundespräsident läuft "Amok" und scheint es nicht zu merken. Damit bestätigt er alle politischen, moralischen und menschlichen Defizite, aufgrund derer er zurücktreten musste. Er mag zwar juristisch freigesprochen sein, sein menschliches, moralisches und politisches Versagen jedoch bleibt an ihm haften. Diesen Makel wird er auch durch seinen bizarren Werbeauftritt in München, auf dem der Ex-Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ ihm noch einmal seine Verfehlungen vorgehalten hat, auf die Wulff sehr, sehr kleinlaut reagiert hat, nicht los. Anstatt Wulff mit sich und seinen Defiziten ins Reine kommt, schlägt er wild auf die Presse ein. 

In seinem jüngsten Spiegel-Interview stilisiert er sich sogar zum „Opfer“ einer vermeintlichen Medienmacht. "Ich war einigen mächtigen Medienschaffenden zu unbequem geworden." Was hat Wulff eigentlich Unbequemes von sich gegeben, dass einige „Medienschaffende“ ihn partout weghaben wollten? Oder waren es nicht vielmehr die zahlreichen „Goodies“, die den Wulffs ihren „Hartz-IV-Status“ versüßen helfen sollten? Wie politisch naiv ist Wulff eigentlich, indem er „mangelnde Unterstützung seitens der Politik“ beklagt? Niemand innerhalb der politischen Klasse krümmt auch nur einen Finger um einen öffentlich Diskreditierten und politisch Angezählten. 

Wulff kann sich abstrampeln, wie er will, er ist als Politiker und Mensch völlig gescheitert. Er sollte sich ein Beispiel an seinem Vorgänger nehmen, der über die wirklichen Gründe seines Rücktritts immer noch schweigt. Horst Köhler hat Stil, und dies gehört zum Comment der politischen Klasse. Sein harmloses Interview im Deutschlandfunk war nur der oberflächliche Anlass, um einen charakterstarken Bundespräsidenten aus dem Amt zu mobben. Angeblich gab es eine politische Nötigung seitens der Regierung gegenüber dem Bundespräsidenten, ein Gesetz zur Rettung des maroden Euro zu unterschreiben, das er für verfassungswidrig hielt und aufgrund seines wirtschaftlichen Sachverstands vermutlich niemals unterzeichnet hätte. Der CSU-Abgeordnete Peter Gauweiler hat Horst Köhler mehrmals schriftlich aufgefordert, die wirklichen Gründe seines Rücktritts zu nennen. Vermutlich würden sie ein tatsächliches politisches Erdbeben auslösen, ganz im Gegensatz zu den peinlichen Petitessen der Wulff-Affäre. 

Das Spiegel-Interview von Wulff zeigt, dass er bis heute nicht die moralische Dimension seines „medial“ erzwungenen Rücktritts begriffen hat. Wer sich mit seiner exaltierten Gattin der Bild-Zeitung und anderen Boulevard-Blättern geradezu anbiedert und dem ausgebufften Chefredakteur eines schmuddeligen Blattes auch noch per Handy politisch droht, scheint das politische Geschäft, das er doch mit der Muttermilch aufgesogen haben sollte, immer noch nicht begriffen hat; für diesen politischen Dilettantismus kann es  für einen Ex-Bundespräsidenten schon gar kein „Sorry“ geben. In der Causa Wulff wurde zwar juristisch der Gerechtigkeit Genüge getan, aber politisches Mitleid kann der "Delinquent" nicht erwarten, weil es dies im politischen Geschäft nicht gibt. 

Wulff hält sich immer noch für den besseren Bundespräsidenten. Diese Haltung allein zeugt schon von seiner politischen Charakterschwäche und bestätigt alle Urteile über ihn. Niemand erinnert sich noch an sein so genanntes „Vermächtnis“ von der Zugehörigkeit des Islam zu Deutschland, außer ihm vermutlich. Dagegen sind er und seine „Bobby-Car-Affäre“ im kollektiven Gedächtnis haften geblieben

Hamad Abdel-Samad verlässt Deutschland!

Want the "brave" fight Terrorism and Islamophobia in the US?
Der deutsch-ägyptische „Islamwissenschaftler“ Hamad Abdel-Samad will Deutschland verlassen, so meldeten es seine „Leib- und Magenblätter“ wie „Junge Freiheit“ und die islamophobe Website „pi-news“ . Da Abdel-Samads IslamkarikaturDer islamische Faschismus“ in den „seriösen“ Medien nicht verfängt, scheint er auf die neokonservative, nationale und rechte Szene zurückzugreifen, um seine unwissenschaftlichen und politisch motivierten Thesen zu verbreiten.

Wie schon in der Promotion des Buches eines psychisch derangierten Deutsch-Türken,  dessen Werk „Deutschland von Sinnen“ in diesen Medien wie eine neue Offenbarung gefeiert und beworben wird, kommt auch Abdel-Samad und vielleicht auch Akif Pirincci, obgleich bei letzterem Hopfen und Mals verloren zu sein scheint, auf den Boden der Realität zurück; die bundesrepublikanische Gesellschaft braucht sie nicht als Nationalismusverstärker. Die „Schweinsteigers“ können es einfach besser, und sie sind vor allem authentischer und nicht so pekuniär motiviert, da sie es nicht nötig haben. 

Wohin will der deutsch-ägyptische „Islamexperte“ auswandern? Das einzige übrig gebliebene Paradies für alle Islamophophen ist „The Land of the Free and the Home oft he Brave“, die Vereinigten Staaten von Amerika. Vielleicht gibt ihm dort der neokonservative „Think Tank“, American Enterprise Institute, eine pseudowissenschaftliche Bleibe wie weiland Ayaan Hirsi Ali, die politisch uninteressant geworden ist, als der "Mohr" seine politische Schuldigkeit (Native Informer) getan hatte. In diesem Institute versammelt sich das Reaktionärste, das die Vereinigten Staaten von Amerika zu bieten haben. Vielleicht kann ja dort sein zionistisch reaktionärer Kumpan als „desk clerk“ anheuern. So könnten beide dieses Mal auf US-Safari nach den neokonservativen Kriegstreibern gehen - allen voran George W. Bush samt seiner Gang -, vorausgesetzt, Fox-News oder einer der zionistisch dominierten US-Sender will sein Geld in diese Politclowns investieren; das US-amerikanische Publikum ist mehr als empfänglich für Primitives und Unterirdisches.

Die deutsche professionelle Islamwissenschaft weint diesem „Experten“ bestimmt keine Träne nach. Für die USA oder welches Land auch immer, vielleicht sogar Iran, Ägypten, Libyen, Jemen oder Somalia, wäre Abdel-Samad und sein Anhang in der Tat eine Bereicherung, damit diese Länder endlich über die "Wirklichkeit" ihrer Religion aufgeklärt würden.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Comprendre l'état d'Israël : Idéologie, religion et société

Die wirklich langfristige Gefahr für die Existenz des Staates Israel geht nicht von den Palästinensern aus, wie dies kürzlich der Chef des Mossad, Tamir Pardo, behauptete, sondern von den rechtgläubigen, orthodoxen Juden, für die der Zionismus, obgleich politisch relativ erfolgreich, eine Häresie am Judentum darstellt. Für die Aufarbeitung dieses Themas gibt es keinen kompetenteren Kenner als Yakov Rabkin, Professor für Geschichte, Jüdische Zeitgeschichte und Wissenschaftsgeschichte an der Universität von Montreal. 

Wie bedeutsam die existentielle Gefahr für den Staat Israel von innen immer noch ist, hat der Autor in dem Buch „A Threat from Within: A Century of Jewish Opposition to Zionism“ überzeugend dargestellt. Trotz Stigmatisierung jeglicher Kritik an der Politik des Staates Israel als „Antisemitismus“ oder „jüdischer Selbsthass“ hat der jüdische Widerstand gegen den Zionismus eine bemerkenswerte Ausdauer erwiesen. Wie es scheint, wird dieser Widerstand solange andauern, wie das „zionistische Unternehmen“ (Zionist Enterprise) im „Heiligen Land“ andauert. Ob die Werte des Judentums wie „Frieden“ oder „friedlicher Ausgleich mit den Nachbarstaaten“ gegenüber zionistischen „Werten“ wie „Eroberung“, „Unterdrückung“ und „Militarismus“ obsiegen werden, bleibt eine offene Frage. 

Anknüpfend an frühere Überlegungen geht der Autor in seinem jüngsten Werk den Fragen nach, wie der Staat Israel zu verstehen ist. Liegen seine Wurzeln in der Bibel, in der Geschichte des Russischen Reiches, im europäischen Antisemitismus oder in den Gräueltaten des NS-Völkermords? Obgleich eine übermächtige Regionalmacht mit Atomraketen, ist Israels Legitimität innerhalb der Judenheit bis heute umstritten. Rabkin zeigt den Lesern/innen die Widersprüche und den tiefen Bruch auf, den der Zionismus in der jüdischen Tradition verursacht hat. Ein Staat, dessen politische Elite sich weigert, dessen Grenzen zu definieren, sich um die Achtung des Völkerrechts nicht kümmert, dessen Fundament auf der Vertreibung Hunderttausender beruht und allen Juden auf der Welt gehören soll, hat in der Tat ein Legitimitätsproblem jenseits der Kontroverse zwischen Zionismus und Judentum. Alle diese Probleme werden vom Autor kritisch unter die Lupe genommen.

In neun Kapitel untersucht der Autor die Grundlagen und das Selbstverständnis des Staates Israel. In der Einleitung benennt Rabkin die zentralen Probleme des Landes: So werfen die Entstehung und die Legitimität Israels in der zionistischen Ideologie grundlegende Fragen nach der Gleichheit vor dem Recht und der politischen Rationalität auf. Charakteristisch sei weiterhin, dass es Israels politische Klasse bis heute vermieden habe, die Grenzen des Staates zu definieren. „Die territoriale Expansion ist seither ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte des Landes.“ Die kontinuierliche Kolonisierung werde u. a. mit dem zionistischen Prinzip der „getrennten Entwicklung“ begründet, dem auch der Jüdische Nationalfonds“ (JNF) folge, der im „Namen des Jüdischen Volkes“ handele.

Der Autor weist weiterhin auf die enorme wirtschaftliche Leistungskraft und die Prosperität Israels im Gegensatz zu seinen arabischen Nachbarstaaten hin, von der Kluft zwischen den Palästinensern in den besetzten Gebieten oder den arabischen Israelis ganz zu schweigen, die Bürger zweiter Klasse sind. Hinzu komme „ein leistungsfähiger militärisch-industrieller Komplex, der anspruchsvolle nukleare und konventionelle Waffen produziert, um sicherzustellen, dass keine Armee oder eine Koalition von Armeen glaubwürdig eine Bedrohung für Israels beherrschende Stellung in der Region“ darstellen könne. Trotz aller Menschenrechts- und Völkerrechtsverstöße könne sich Israel auf die „unerschütterliche Unterstützung“ der westlichen Politeliten verlassen, was sich auch darin zeige, dass Israel trotz des Massakers 2008/09 an der Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens, bei dem zirka 1 400 Zivilisten ums Leben kamen, in die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgenommen worden sei. 

Darüber hinaus verleihe Israels Selbstdefinition als eines „jüdischen Staates“ eine erneute Legitimität von der Vorstellung einer „ethnischen Exklusivität“, die im Widerspruch zur Logik der Entkolonialisierung stehe, aber dabei eine erneute Rechtfertigung für die westlichen Mächte liefere, die Region wieder zu kolonisieren. Israels Stilisierung „als Bollwerk des Westens gegen eine vermeintliche Bedrohung durch den Islam“ sichere dem Land zusätzliche Unterstützung. Gegenüber dem Schutz westlicher Interessen sei „die Schuld über den Nazi-Völkermord“ als ein Grund für die bedingungslose Unterstützung israelischer Politik durch den Westen dagegen in den Hintergrund getreten. 

Yakov Rabkin betont auch die zentrale Rolle des Nationalismus für die Gründung Israels. „Der Nationalismus, der Israel geschaffen hat, ist europäisch, erzeugt durch die Europäer, um die ´Judenfrage` zu lösen, die ein europäisches Problem war.“ Der Autor untersucht die Haltung der konservativen Protestanten in Großbritannien und den USA, die gewisse Passagen der Briefe des Apostel Paulus an die Römer dahingehend interpretierten, um die „die Hebräer“ in Palästina „einzusammeln“. Diese Interpretation beeinflusste besonders stark die Haltung in denjenigen englischsprachigen Ländern mit einer starken antisemitischen Neigung, die ihre jüdischen Mitbürger los werden wollten. Diese Haltung widerspiegelte sich auch in Balfour-Erklärung. 

Neben den „traumatischen Erinnerungen“ an die Pogrome im zaristischen Russland, bestimme der Völkermord der Nazis, der von „Europäern an Europäern“ verübt worden sei, das Schicksal Palästinas bis heute. „Die Gewalt, die die Region seit mehr als einem Jahrhundert heimgesucht hat, ist in der kollektiven Erinnerung der jüdischen Opferrolle in Europa verwurzelt.“ Der Zusammenbruch von vier europäischen Imperien nach dem ersten Weltkrieg habe die nationalistischen Gefühle verstärkt, so der Autor. Im Zuge der Gründung neuer Nationalstaaten im Osten Europas sahen die Briten in der Förderung einer „Jüdischen Heimstätte in Palästina“ sogar die Möglichkeit, ihr Imperium auszudehnen. „In diesem Sinne kann der Zionismus als eine Variante des europäischen Kolonialismus gesehen werden.“ 

Der Autor vertritt eine provokante These; salopp formuliert, lautet sie: Bevor der Zionismus jüdisch wurde, war er christlich! Die Konzentration von Juden im „Heiligen Land“ geisterte in den Köpfen von Christen in Europa herum, um die Ankunft des „Messias“ zu beschleunigen. Diese Tatsache erklärt, warum die Unterstützung des Zionismus durch Christen in den USA und unter evangelikalen Gruppen so groß ist. Während spirituell das „Land Israel“ zentral für die jüdische Tradition sei, warnt dieselbe Tradition auch gegen jede Massenmigration, geschweige denn, die Anwendung von Gewalt, um sie zu erreichen, bevor der Ankunft des Messias. Die gewaltsame Gründung eines jüdischen Staates durch den Zionismus bedeutete einen scharfen Bruch mit der jüdischen Tradition und Kontinuität, schreibt Rabkin. 

Abschließend sei noch eine bizarre Petitesse am Rande erwähnt. Sie zeigt, wie zionistische Ideologen partout eine Verbindung zwischen ihrer völkerrechtswidrigen Kolonisierung und ihren „historischen“ Ansprüchen auf Palästina herleiten wollen. Rabkin erwähnt zu Recht immer wieder die historische Verbundenheit zwischen dem Judentum und dem „Heiligen Land“. Aber was die zionistische Ideologie daraus gemacht hat, ist politisches Mimikry. So versuchte Israels Ministerpräsident Benyamin Netanyahu in einer Rede vor dem US-amerikanischen Kongress den Abgeordneten den zionistischen Anspruch auf Palästina dadurch weißzumachen, indem er ihnen einen antiken Ring präsentierte, auf dem die Inschrift „Netanyahu“ zu lesen gewesen sein soll. „Das ist mein Name“, und er schlussfolgerte daraus, „dass die Beziehung zwischen dem jüdischen Volk und dem Land Israel nicht mehr geleugnet werden kann“. Dass die US-Abgeordneten bei dieser Klein-Fritzchen-Logik aus dem Häuschen waren, ist verständlich. Netanyahu vergaß jedoch, den Abgeordneten zu erzählen, dass der wirkliche Name seiner Eltern „Mileikowsky” war, bevor er hebräisiert worden ist! 

Mit diesem Buch wird den Lesern eine nicht-zionistische, sprich jüdische Lesart der komplexen israelischen Geschichte geboten. Es sollte Pflichtlektüre für jeden sein, der in den internationalen Beziehungen, dem israelisch-palästinensischen Konflikt, den Beziehung zwischen Politik und Religion sowie Identitätsfragen mitreden möchte. Eine Übersetzung ins Deutsche ist dringend geboten, damit auch die deutschen Leser und Leserinnen auf der Höhe der Zeit sind und erfahren, wie über die mit Israel zusammenhängen Fragen anspruchsvoll und ohne „Denkbarrieren“ diskutiert und gedacht wird. Rabkins Darstellung hebt sich positiv von den unzähligen nationalistischen Geschichtsversionen seiner zionistischen Kollegen ab. Er möchte zeigen, dass es sich beim Staat Israel um einen modernen und ganz normalen Nationalstaat handelt, dessen Regierung an ihren Taten und Worte gemessen werden sollte und nicht aufgrund von „biblischen Geschichten“ oder sonstigen historischen und intellektuellen Traumbildern.

Erstveröffentlichung hier.

Erschienen hier.

Montag, 14. Juli 2014

Israel’s Attack of the Gaza Strip

Courtesy of MWC News.
The international media outlets speak of a new Middle Eastern war between Israel and the Palestinian Hamas organization, which rules a tiny strip of Palestine adjacent the Mediterranean Sea that resembles rather a large open-air prison than a state-like entity. Are we really witnesses of a “war” or an attack by a brutal colonial regime against a defenseless and helpless community of people in the Middle East? In order to provide its criminal operations with a veneer of legitimacy, the Israeli government is using war terminology.

According to international law, an enemy can be destroyed and killed according to certain principles that are codified in the Geneva Convention of 1949. The State of Israel has ratified these conventions in 1951 but did not ratify the first and the second protocol. Palestine as a non sovereign state is not party to international agreements in general and the Geneva Convention of 1949 in particular. After it had been granted observer status by the General Assembly of the United Nations it applied in 2009 to recognize the jurisdiction of the International Criminal Court (ICC) in The Hague but its application was rejected by the ICC in 2012.

The establishment of the so-called Palestinian Authority has not relieved Israel from its international responsibility for the welfare of the people under occupation. Under the laws of occupation, which are incorporated in the Hague Convention (1907) and in the Fourth Geneva Convention (1949), the occupying power bears a general responsibility for the safety and welfare of civilians living in the occupied territory. The laws of occupation apply if a state has "effective control" over the territory in question. A certain area may be deemed occupied even if the army does not have a fixed presence throughout the whole area. Effective control may also exist when the army controls key points in a particular area, reflecting its power over the entire area and preventing an alternative central government from formulating and carrying out its powers. By enclosing the Gaza Strip and preventing its inhabitants to enter and exit from that area, Israel exercises „effective control“ over this area.

The attack against the population of the occupied Gaza Strip by the Israeli occupiers disregards both norms of humanitarian law and norms of human rights that it must respect towards the captive population of Gaza. Such an attack does not constitute war but gross violations of human rights and humanitarian norms, which may amount to crimes against humanity under customary law.

The ineffectual rocket attacks by Hamas against Israeli targets are militarily irrelevant and do not transform the relationship between the captive population of Gaza and the Israeli State into an international conflict or war. Many well-meaning observers have rightly pointed out the huge discrepancy between the hapless rocket attacks by Hamas and the massively deadly Israeli bombings of Gaza, often disregarded by Western media. Such focus obfuscates the responsibility of Israel under international law towards the population of Gaza and tends to limit Israel’s breaches to that of using excessive force.

Within a five year period, Israel has launched the third devastating attack on the ruling Hamas government and on the population of the Gaza Strip without any convincing results. Israel’s political leadership pretends that it wants to destroy the “terrorist” infrastructure. But is this really the case? Can’t Hamas be seen as an implied ally of Israel? The Israeli government needs Hamas as a pretext not to seek peace. This could be seen immediately after Fatah and Hamas formed a unity government. Netanyahu right away started demonizing Hamas but to no avail. This time the Obama administration and the European Union did not fall in line with his extremist stance and kept on working with the Palestinians. What Netanyahu wishes, however, is to demoralize the population of Gaza and prod it to acts of despair against Hamas.

According to Israel’s defense minister Moshe Ya’alon, the next agreement with Hamas will be signed exclusively on Israeli terms. This attitude shows, however, the political stubbornness of some Israeli politicians in regard to peace with the Palestinians. The rejectionism of the political and military ruling elite has been a key element of all Israeli governments since the proclamation of the State of Israel.

When this massacre of the population of Gaza will be over, “peace talks” must be resumed to solve the Middle Eastern problem. In order to achieve a comprehensive arrangement, the partners have to tackle not only the exclusivist and expansionist Zionist ideology, but also some teachings of Judaism. The late Israel Shahak has shown in his groundbreaking book “Jewish History, Jewish Religion. The Weight of Three Thousand Years” (Pluto Press 1994; fourth edition 2008), that the latent racism within Israeli society does not derive alone from Zionism but is inherent in some teachings of Judaism. Although this raises politically awkward questions, they need to be addressed anyway.

By the way: Don’t the US and its Western allies bear responsibility for the behavior of a jingoistic Israeli leadership that pretends to belong to a so-called community of shared values? If this holds true, shouldn’t one exclude the alleged partner, before losing the last remaining of his own credibility?

First published here, herehere, here and here.

Samstag, 12. Juli 2014

My Promised Land. The Triumph and Tragedy of Israel

Das Buch des Haaretz-Journalisten Ari Shavit „My Promised Land. The Triumph and Tragedy of Israel“ wurde in einigen einschlägigen US-Medien überschwenglich besprochen. Trotz seiner Kritik an der falschen Politik Israels, bedient der Autor auch alle Klischees, die sich um die zionistische Bewegung, ihren historisch konstruierten Narrative und die Gründung des Staates Israel ranken. 

Ari Shavit gehört zu so genannten „linken Zionisten“, die von der westlichen Presse verhätschelt werden, obgleich er sich für israelische Verhältnisse sehr weit aus dem Fenster hängt, abgesehen von seinen Kollegen/innen Gideon Levy, Amira Hass, Akiva Eldar und einigen anderen. Ohne das Massaker von Lyyda kein Israel, so Shavits Fazit, ohne die Massaker von Deir Yasin, kein Israel, so das Fazit von Menachem Begin, dessen Terrororganisation Irgun für das Deir-Yasin-Massaker mitverantwortlich war. So viel zur neuen israelischen Sichtweise. 

Da auch der Israel-Korrespondent Hans-Christian Rössler eine sehr wohlwollende Besprechung veröffentlicht hat, schrieb ich am 2. Juli folgenden Leserbrief an die Redaktion der FAZ mit der Bitte um Abdruck, der am 29. Juli entsprochen worden ist. 

"Die sehr positive Besprechung des Buches von Ari Shavit „My Promised Land. The Triumph and Tragedy of Israel“ von Hans-Christian Rössler bedarf einiger Korrekturen. Vielleicht springt es dem Leser nicht sofort ins Auge, aber Shavit gelingt es nicht nur die zionistische Legendenbildung vom fast „leeren Land“ und anderes rhetorisch neu zu verpacken, sondern auch die Grausamkeiten, die durch die zionistische Kolonisierung zur Gründung des Staates Israel geführt haben, als einen tragischen Nebeneffekt einer ansonsten guten Sache schmackhaft zu machen.

Nach Shavits Darstellung der Kolonisierung und seiner Beschreibung der Arbeitsweise der Zionisten, die einen „humanen und ökologisch-freundlichen Sozialismus“ praktizierten, fragt man sich, ob sie auch schon Mülltrennung praktiziert haben. Ohne die Segnungen des Zionismus hätten die Araber, so der Eindruck des Buches, in ihrer apathischen Unfähigkeit verharrt. Ein Beispiel zum Subtext der vermittelten Message: „Seit Jahrhunderten waren Orangen Palästinas Markenzeichen.“ Am Ende des gleichen Kapitels folgt ein Statement eines Interviewten, der sich wundert „über die geheimnisvolle Verbindung zwischen Juden und Orangen. Beide kamen nach Palästina um die gleiche Zeit.“ Dass die Araber bereits vor der Besiedlung durch die Zionisten Orangenhaine angelegt und die Produkte geerntet und vermarket haben, bleibt unerwähnt. Es ließen sich weitere historisch-irreführenden Beispiele anführen.

Am Ende des Buches resümiert der Autor: „Eine Bewegung, die in ihrer Frühzeit die meisten Dinge richtig gemacht hat", habe in den letzten Jahrzehnten „fast alles falsch gemacht“. Für das Chaos in Israel macht der Autor alle um ihn herum verantwortlich. Mehr Distanz des Autors wäre angebracht gewesen. So offenbart Shavit zwar seine tiefe Zuneigung zu Israel, was durchaus normal ist, gleichzeitig präsentiert er den Lesern aber den üblichen zionistischen Propaganda-„Wein“, aber in neuen Schläuchen. Die israelische Erfolgsstory, die erzählt wird, kann jedoch die Leiden und Enteignungen des palästinensischen Volkes nicht rechtfertigen."

Mittwoch, 9. Juli 2014

In the Case of Israel: Western Hypocrisy at its Best

The Future of the Gaza Strip!
The kidnapping of three Israeli teenagers and their murder was a despicable crime. Those responsible must be held accountable and brought to justice. Everybody condemned this heinous crime, including all Western leaders. After the abduction, the Israeli occupying forces started a search throughout the West Bank that led not only to the killings of a lot of innocent Palestinians but also to the devastation of uncountable homes and the demolition of two houses of assumed suspects. Until now, nobody knows who committed the crime. Collective punishment of the Palestinian collective is the norm in the Occupied Palestinian Territories. The principle of the presumption of innocence until proven guilty only applies to the Jewish citizens of Israel and the colonizers in the West Bank. 

Right from the start, Prime Minister Benyamin Netanyahu blamed Hamas for the abduction. Up till now, he could not deliver single evidence. Instead, the occupying forces went on a rampage; destroying, killing and arresting arbitrarily every member of Hamas, which they could lay their hands on. In the meantime, parts of the population, like a “Zio-Fascists” mob, went wild in Jerusalem and called “Death to the Arabs”. Six right-wing Israeli extremists got hold of Mohammed Abu Khdeir, they killed and burnt him. His father, Hussein Abu Khdeir, demanded form the Israeli military to demolish the houses of the murderers like they did to the Palestinian families from which allegedly the abductors of the three juvenile Israeli came. But a different treatment of Israeli and Palestinian criminals has a long tradition in Israel and the Occupied Palestinian Territories like the reports of different Israeli and international human rights organizations show. This “principle” is just part of democracy à la Israel. 

The Western leaders did not condemn this act of violence, instead, they kept mum. David Cameron, the British Prime Minister, did not call a press conference in Number 10 Downing Street; instead he “twittered” his “weighty” words about this gruesome death: “I’m appalled by the murder of a Palestinian teenager. The loss of four boys this week is a terrible reminder of the need for lasting peace.” Tony Blair couldn’t have put it better. The double standard of Western leaders, exemplified in the person of David Cameron, can be viewed in Anthony Lawson’s video

Not enough of the rampage of the Israeli military against Palestinians, the brutality of the “most moral army in the world” (Ehud Barak) made no stop in front of a U.S. citizen. Tariq Khdeir, a high school sophomore visiting Jerusalem from Tampa, Fla., was severely mistreated by Israeli police, like the video shows. The US State Department was “profoundly troubled” by Israel’s treatment of a Palestinian-American but has done nothing, as in the murder case of Rachel Corrie. This should not surprise anyone; hasn’t the US President a personal killing list, which includes also the names of US citizens of Arab decent? What would have happened, if the Palestinian “security forces” would have killed a Jewish-American citizen or mistreated him in Palestine? All hell would have broken loose. 

Nobody should be surprised about the outbreak of racism towards the Arabs in Israel. From the kindergarten to the grave, the Israelis are indoctrinated by Zionism, which is an exclusivist ideology. After the assassination of Prime Minister Yitzhak Rabin, the late Israel Shahak has in his groundbreaking book “Jewish History, Jewish Religion. The Weight of three Thousand Years” elucidated the political implications of this belief system. But the real roots of racism in Israel and the hatred of the goyim can be found in “Classical Judaism”, which is used “to justify Israeli policies that are racist, as totalitarian and as xenophobic”. And Shahak continues: “Nowhere can this be seen more clearly than in Jewish attitudes to the non-Jewish peoples of Israel and the Middle East.” 

The crocodile tears of Netanyahu for the murder of the young Palestinian are hypocritical. For the record: Netanyahu and his extremist predecessor Ariel Sharon have not moderated a mob at a demonstration in Jerusalem, who slandered Rabin as a “traitor” and carried Rabin dummies in Nazi uniform, one of the most despicable symbols in Israel. Shortly after, Rabin was assassinated. Not without reason, Lea Rabin has refused Netanyahu’s condolences at the state funeral. Therefore, one should not belief the political arsonist, which calls for the fire brigade.

First published hereherehere and here.

Sonntag, 6. Juli 2014

Die USA – Deutschlands neuer „großer Bruder“

"Freund" George W. Obama.
Was früher die Sowjetunion für die DDR war, scheint heute die USA für die Bundesrepublik Deutschland zu sein. In der Vergangenheit wusste der KGB alles, was im „Arbeiter und Bauernstaat“ passierte, heute weiß die National Security Agency (NSA) alles, was im Kanzleramt und sogar in dem Ausschuss des Deutschen Bundestages passiert, der die Ausspähung der gesamten politischen Klasse Deutschlands untersuchen soll, und dies dank eines Spions des Bundesnachrichtendienstes und der weltweit betriebenen Abhörpraktiken durch die NSA. Die konspirative Tätigkeit des „BND-Maulwurfs“ erinnert fatal an die Arbeitsweise früherer DDR-Spione in der Bundesrepublik.

Wie die Aussagen zweier ehemaliger NSA-Mitarbeiter vor dem Untersuchungsausschuss zur „Aufklärung“ der NSA-Affäre zeigen, ist der Bundesnachrichtendienst nichts anderes als der Appendix der NSA. Dies ist nicht verwunderlich, hat doch der BND eine mehr als unrühmliche Vergangenheit. Aus der berühmt-berüchtigten Organisation Gehlen - eines Generalmajors der Wehrmacht und NSDAP-Mitglieds -, hervorgegangen, war er immer der verlängerte Arm der CIA. Selbst bei der Namensgebung leistet die CIA politische Geburtshilfe. Es kann also nicht erwartet werden, dass der BND originäre deutsche Interessen gegenüber seinem Paten vertritt. 

Wie wird sich Bundeskanzlerin Angela Merkel gegenüber dem großen Bruder in den USA verhalten? Sagt sie wieder, so etwas gehe gar nicht unter „Freunden“, wie weiland beim Abhören ihre Handy-Telefonate durch die NSA, oder zieht sie politische Konsequenzen, wie sich dies für eine Bundeskanzlerin einer „souveränen“ Nation gehören würde? Mit Beschwichtigungen und Leisetreterei seitens der Bundesregierung kann es jetzt nicht mehr getan sein. 

Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe muss jetzt Ermittlungen gegen die NSA und die US-Regierung einleiten. Wie die „Fälle“ der Bundeskanzlerin und des Informatikstudenten Sebastian Hahn von der Universität Nürnberg-Erlangen sowie des US-Spions und der flächendeckenden Überwachung der gesamten deutschen Bevölkerung durch die US-„Freunde“ zeigen, sind politische Konsequenzen mehr als überfällig. Das Gerede nach vollständiger Aufklärung oder die Forderung nach einem No-Spy-Abkommen sind Zeichen von Hilflosigkeit gegenüber einem allmächtigen „Freund“.

Die USA haben sich nach 9/11 zu der totalitären Macht entwickelt, die alles wissen will und fast alles weiß. Dass dabei auch der BND seinen nützlichen Beitrag geleistet haben könnte, verlangt nach Konsequenzen nicht nur in dieser Behörde, die dem Bundeskanzleramt direkt untersteht. Als erste politische Konsequenzen sollte die Bundesregierung die diversen US-Spionagezentren in Deutschland schließen lassen, dies verlangt nicht nur die politische Hygiene. Auch dem NSA-Untersuchungsausschuss müssen endlich alle Dokumente zur Verfügung gestellt werden, und zwar unzensiert. Jetzt sollte Edward Snowden als Zeuge geladen und ihm politisches Asyl in Deutschland gewährt werden. Sollte gar nichts geschehen, was zu vermuten ist, wird sich der Vasallen-Status der Bundesrepublik Deutschland ad Infinitum fortsetzen.

Israeli Occupying Forces in Full Swing

Palestinians under "treatment" of the "most moral army in the world"!
Although the kidnapping and murder of three Israelis youth is still unclear, the so-called “most moral army in the world” (Ehud Barak) seems to have abandoned all human restraint, as the following video and the circumstances of the murder show. Any comment superfluous. 

Israel-Palästina-Konflikt in deutschen Medien

Nicht nur die internationalen, sondern auch die deutschen Medien haben in der Berichterstattung über die Krise in der Ukraine ihr Waterloo erlebt. Die Medienvertreter agierten nicht als unabhängige Berichterstatter, sondern als EU- und NATO-Propagandisten. Das undifferenzierte Russland- und Putin-Bashing führte zu massiven Protesten von Bürgern/innen, die diesen Propaganda-Hype schnell durchschaut haben.

Im Konflikt zwischen Israel und Palästina kommt es ebenfalls immer wieder zu einer einseitigen, proisraelischen Berichterstattung. Durch eine De-Kontextualisierung der Ereignisse erscheinen die Maßnahmen der israelischen Besatzungsmacht, egal wie brutal, überzogen und unmenschlich sie auch sein mögen, als irgendwie gerechtfertigt, im Sinne einer legitimen „Selbstverteidigung“ liegend, wie zum Beispiel das Massaker an der Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens um die Jahreswende 2008/9, bei dem 1 400 Zivilisten ums Leben kamen.

Die Ursache für die jüngste „Gewaltspirale“, wie es in den Medien genannt wird, begann mit dem Verschwinden dreier israelischer Jugendlicher am 12. Juni in der Nähe von Hebron im besetzten Westjordanland. Drei Wochen später wurden die Jugendlichen tot aufgefunden. Bis heute ist unklar, wer die Entführer sind, wer hinter der Entführung steckt und wer die Jugendlichen ermordet hat. Es versteht sich von selbst, dass die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden müssen 

Der israelische Ministerpräsidenten Benyamin Netanyahu beschuldigte umgehend Hamas, blieb aber bis heute jeden Beweis für diese Behauptung schuldig. Für die neue „Spirale der Gewalt“ hätten die Medien aber auch den 15. Mai nehmen können, als israelische Soldaten zwei Jugendliche, die mit Steinen gegen die Besatzungsarmee vorgegangen sind, erschossen und 11 weitere verwundeten. Die Medien berichteten zwar darüber, vergaßen den Vorfall aber schnell. Seit 2014 wurden 22 Palästinenser getötet und über 1 200 verwundet. Der Kontext wurde bei dem jüngsten Zwischenfall ausgeblendet. Mehr zur Berichterstattung hier.