Nicht nur die internationalen, sondern auch die deutschen Medien haben in der Berichterstattung über die Krise in der Ukraine ihr Waterloo erlebt. Die Medienvertreter agierten nicht als unabhängige Berichterstatter, sondern als EU- und NATO-Propagandisten. Das undifferenzierte Russland- und Putin-Bashing führte zu massiven Protesten von Bürgern/innen, die diesen Propaganda-Hype schnell durchschaut haben.
Im Konflikt zwischen Israel und Palästina kommt es ebenfalls immer wieder zu einer einseitigen, proisraelischen Berichterstattung. Durch eine De-Kontextualisierung der Ereignisse erscheinen die Maßnahmen der israelischen Besatzungsmacht, egal wie brutal, überzogen und unmenschlich sie auch sein mögen, als irgendwie gerechtfertigt, im Sinne einer legitimen „Selbstverteidigung“ liegend, wie zum Beispiel das Massaker an der Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens um die Jahreswende 2008/9, bei dem 1 400 Zivilisten ums Leben kamen.
Die Ursache für die jüngste „Gewaltspirale“, wie es in den Medien genannt wird, begann mit dem Verschwinden dreier israelischer Jugendlicher am 12. Juni in der Nähe von Hebron im besetzten Westjordanland. Drei Wochen später wurden die Jugendlichen tot aufgefunden. Bis heute ist unklar, wer die Entführer sind, wer hinter der Entführung steckt und wer die Jugendlichen ermordet hat. Es versteht sich von selbst, dass die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden müssen
Der israelische Ministerpräsidenten Benyamin Netanyahu beschuldigte umgehend Hamas, blieb aber bis heute jeden Beweis für diese Behauptung schuldig. Für die neue „Spirale der Gewalt“ hätten die Medien aber auch den 15. Mai nehmen können, als israelische Soldaten zwei Jugendliche, die mit Steinen gegen die Besatzungsarmee vorgegangen sind, erschossen und 11 weitere verwundeten. Die Medien berichteten zwar darüber, vergaßen den Vorfall aber schnell. Seit 2014 wurden 22 Palästinenser getötet und über 1 200 verwundet. Der Kontext wurde bei dem jüngsten Zwischenfall ausgeblendet. Mehr zur Berichterstattung hier.