Freitag, 29. Januar 2016

Terror vor Europas Toren

Die von den USA und ihren westlichen Verbündeten entfachten Kriege bzw. Staatsstreiche im Nahen und Mittleren Osten sowie am Hindukusch haben zu einem Bumerang in Form von Anschlägen in den westlichen Metropolen sowie zu einer Flüchtlingswelle ungekannten Ausmaßes geführt. Der Terror ist nun auch in Europa angekommen, was der Titel auch suggeriert. Mit dem Inhalt des Buches hat er jedoch nur indirekt zu tun. 

Wilfried Buchta ist Islamwissenschaftler und der beste Kenner Irans und des Schiismus in Deutschland. Seine Analysen über Iran haben sogar in den USA Aufsehen erregt, wenn auch nur unter Akademikern. Auch die arabische Welt ist ihm bestens vertraut. Von 2005 bis 2011 arbeitete er in Bagdad als politischer Analyst. Das von den USA verursachte Chaos und das Aufkommen des "Islamischen Staates" hat er hautnah erlebt und sehr kenntnisreich beschrieben. Der entfachte Terror ist quasi der "Kollateralschaden" des von den USA angerichteten Chaos in Irak und andernorts.

Der Autor ist nicht auf Effekthascherei aus. In neun Kapiteln wird die Geschichte des Irak von seiner Gründung bis zu seinem Zerfall und dem Entstehen des "Islamischen Staats" oder des Kalifats beschrieben. Nach einem Einstiegskapitel, das die wesentlichen Fakten bis zur Entstehung des "Islamischen Staats" schildert, wird in den folgenden Kapitel die Geschichte des Iraks in fundierter Weise dargestellt. Schon auf den ersten Seiten beindruckt das fundierte wissenschaftliche und historische Wissen. Insbesondere seine religiösen Exkurse in die Ideengeschichte zeigen, dass es seit der Entstehung des Islam einen Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten gibt, der bis heute schwelt und in Stellvertreterkriegen in Syrien durch Terrorgruppen geführt wird, die von Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten mit wohlwollender Förderung durch die USA und der Türkei, um nur zwei prominente Protagonisten zu nennen, unterstützt werden. 

Die überaus komplizierte Lage des Irak wird auch für den Laien verständlich und nachvollziehbar dargestellt. Buchta zeigt die Tragödie des Landes auf, die insbesondere seit der Vertreibung Saddam Husseins aus Kuwait begonnen hat. Die USA haben dort mit einer "Koalition der Willigen" von 60 Staaten und mit 500 000 Soldaten die irakische Armee zerschlagen, ohne jedoch bis Bagdad durchzumarschieren. Der ältere Bush und seine Berater erwiesen sich als klüger als sein draufgängerischer Sohn Georg W. Sein auf Lügen aufgebauter Überfall des Landes hat die Büchse der Pandora geöffnet und der Welt und Europa den aktuellen Terror beschert. Das von den USA nach 1991 verhängte Sanktionsregime hat nicht nur 500 000 Kindern das Leben gekostet, sondern auch die Mittelschicht zerstört und das Land auf das Niveau eines Dritt-Welt-Landes herunter "entwickelt".

Buchta macht eine Liste der US-Opfer und der Kosten auf: Seit 2003 kamen 1,5 Millionen Soldaten zum Einsatz, davon sind 4 448 getötet worden, 30 000 seien zum Teil schwer verletzt und verkrüppelt, weitere 30 000 litten an posttraumatischen Erkrankungen, und die Selbstmordrate ist sehr hoch. Die Kosten dieses Krieges sind astronomisch, und die Folgekosten gigantisch. Sie sollen sich bis 2050 auf 1 500 Milliarden Dollar belaufen.

Bei aller berechtigten Kritik am Vorgehen der USA und seiner westlichen Alliierten scheint von Zeit zu Zeit eine gewisses Verständnis auf, was sich im Umgang mit dem Begriff der "nationalen Sicherheit" zeigt. Zu schnell werden die Staaten des Nahen und Mittleren Ostens als "Diktaturen" bezeichnet, die die nationale Sicherheit der USA angeblich bedrohen. Dagegen wird die angebliche Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA für jeden Krieg als Rechtfertigung genannt, obwohl es oftmals nur ein Vorwand ist, die wirklichen Ziele und Motive zu verschleiern. 

Das Buch überzeugt durch große Sachkenntnis und präzise Analyse. Es zeigt mit welcher Ahnungslosigkeit und Dilettantismus die USA sich in dieses Abenteuer gestürzt und dadurch die Welt an den Rand eines globalen Kulturkampfes, wenn nicht sogar eines neuen Krieges geführt haben. 

Ein überragendes Buch, das nur wärmstens empfohlen werden kann.

Erschienen auch hier.

Das Buch ist bei Campus erschienen. 

"Kölle Alaaf" ... und Helau!


"Achtung Kölle, Platz da! Hier kommen die Jecken/Innen"  "bewaffnet" mit der Henriette-Reker-Elle, um sich gegen deutsche und zugewanderte "Grabscher" zu verteidigen.

Mittwoch, 27. Januar 2016

PA's complicity with the Israeli Occupying Power

Settler Abbas?
The Palestinian political class has come to terms with the Israeli occupation. The Oslo Accords turned the Palestinian Authority (PA) into a subcontractor of the occupier, and the top brass feels comfortable with this situation in Palestine. The visualization of the complicity seems obvious. 

Right from the start, I opposed the so-called peace process because of the content of the documents Yasser Arafat had to sign. I already wrote in 1994 that the Gaza-Jericho Agreement would mean the beginning of the end of an independent Palestinian state. Palestine would be divided into Bantustans, today I would call them fenced in ghettos, which are guarded by the Israeli occupation regime. If the situation gets out of control, they are also bombarded. My worst "dreams" have come true. For the Palestinians, the Oslo Accords have become a nightmare. 

Nelson Mandela would have never accepted a deal with the South African Apartheid Regime for a few meaningless and hollow political symbols as Yasser Arafat did. And President Abbas has perfected this system of indirect rule and control to the detriment of his people. 

The daily brutality of the Israeli occupation regime calls for an adequate answer before the Israeli colonial regime has incorporated the remains of Palestine. The Israeli Apartheid and occupation regime must go and should be replaced by a binational democratic state for all Israelis and Palestinians alike.

First published herehereherehere and here.

Samstag, 23. Januar 2016

Israels Kolonisierungspolitik auf Hochtouren

Benjamin Netanyahu im Kolonisierungswahn.
Die rechtsnationalistische Netanyahu-Regierung schert sich nicht die Bohne um die Meinung der Weltöffentlichkeit. Je öfter die internationale Staatengemeinschaft einen "Siedlungsstopp" fordert, desto schneller treibt die israelische Regierung ihre Eroberung Restpalästinas voran. Erinnert sei an die Demütigungen der US-Regierung, die es gewagt hatte, von Netanyahu einen Stopp der völkerrechtswidrigen Kolonisierung fremden Landes zu fordern. Netanyahu zeigte Obama eine lange Nase und kolonisierte weiter. 

Um ihre völkerrechtswidrige Siedlungspolitik voranzutreiben, findet ein kolossaler Raub palästinensischen Landes statt. Die israelische Regierung behandelt das Land der Palästinenser, als gehöre es Niemandem, das heißt, es gehört den Israelis. Ein Mittel, um den Landraub zu verschleiern, ist die Einrichtung von so genannten "geschlossenen militärischen Zonen". Diese "Sicherheitszonen" dienen dazu, palästinensisches Land auf kalte Art zu enteignen. In diesen "Sicherheitszonen" werden nach einiger Zeit Siedlerkolonien errichtet, und alles sieht "legal" aus. Hinzu kommt, dass dort Häuser zerstört werden, und die Bauern erhalten keinen Zutritt mehr zu ihrem Land. Diese Zonen sind keine Erfindung von Netanyahu, sondern alle israelischen Regierung haben sich dieser Methode des Landraubes bedient. 

Eine weitere fragwürdige Methode, um sich weiter Teile Palästinas zu ermächtigen, ist seine Deklaration als "Staatsland". Dies geschah mit 154 Hektar Landes im Jordantal. Dabei handelt es sich um die größte Landbeschlagnahmung seit August 2014. Die Netanyahu-Regierung nimmt eventuelle Spannungen mit der Europäischen Union oder der UNO in Kauf, wohlwissend, dass beide immer nur bellen aber nicht beißen. 

So hat UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die Maßnahme verurteilt, indem er erklärte: "Die Siedlungs-Aktivitäten sind eine Verletzung des Völkerrechts und stehen im Widerspruch zu den öffentlichen Erklärungen der Regierung Israels, den Konflikt durch eine Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen." Dass es eine solche nie mehr geben wird, wissen alle Politiker, die diese Phrase bei allen Treffen immer wieder herunterbeten.

Selbst der US-Botschafter in Tel-Aviv, Daniel Shapiro, kritisierte die Maßnahme, erklärte aber bei einem Vortrag auch, dass es zweierlei Rechtssysteme gebe, was ihm den Zorn Netanyahus zugezogen hat. Der Botschafter musste unverzüglich bei Netanyahu antreten. Auch das US-Außenministerium kritisierte die Landenteignungen: "Wir glauben, dass sie grundsätzlich mit einer Zwei-Staaten-Lösung nicht vereinbar sind und, ehrlich gesagt, die Verpflichtung der israelischen Regierung zu einer Zwei-Staaten-Lösung in Frage stellen ", so der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums Mark Toner. Solche Aussagen sind seitens der USA schon oft zu hören gewesen, blieben aber bis heute immer folgenlos. 

Zu einer weiteren Verschärfung der Lage hat der Abriss von Bauten in der Westbank beigetragen, die von der EU finanziert worden sind. Dabei handelt es sich um Behausungen und Latrinen in der E-1-Zone. Eine Expansion Israels in diesem Gebiet wurde von der EU und den USA als "rote Linie" angesehen, weil dies die Aufspaltung der Westbank in zwei Teile bedeuten könnte und zur weiteren Isolation von Ost-Jerusalem führen könnte, der Hauptstadt der Palästinenser. 

Augenblicklich leben 530 000 israelische Siedler wider das Völkerrecht in der Westbank, Ost-Jerusalem und auf den Golan-Höhen. Bei Ausbruch des so genannten Friedensprozesses, 1993, waren es gerade einmal 100 000. Der "Friedensprozess" war für Israel ein voller Erfolg. 

Die Netanyahu-Regierung hat nun auch mit dem Bau eines Schutzzauns im Jordantal begonnen, der vorerst 30 Kilometer lang sein soll. Er ähnelt dem Zaun gegenüber Ägypten und Syrien. Er soll den zionistischen Schutzwall komplementieren, der in weiten Teilen auf besetztem palästinensischen Land verläuft. Obgleich es ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag aus dem Jahr 2004 gibt, dass den Schutzwall als völkerrechtswidrig bezeichnet und seinen Abbruch gefordert hat, scheint dies Israel nicht zu stören. Auch dieses Urteil blieb seitens der internationalen Gemeinschaft folgenlos. 

Um ihre Glaubwürdigkeit nicht vollends zu verlieren, sollten die EU und die USA über Maßnahmen gegenüber der Netanyahu-Regierung nachdenken wie zum Beispiel der Aussetzung des Präferenzabkommens zwischen der EU und Israel, das der Besatzungsmacht quasi den Status eines EU-Mitglieds einräumt, obgleich Israel gegen alle Werte verstößt, die die EU wie eine Monstranz vor sich herträgt.

Donnerstag, 21. Januar 2016

Freiheit für Guy Butavia, Nasser Nawaja und Ezra Nawi

Guy Butavia, Nasser Nawaja und Ezra Nawi.
Die rechtsnationalistische Netanyahu-Regierung macht nicht nur Jagd auf Palästinenser in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten, sondern neuerdings auch auf unliebsame Israelis, die sich den illegalen Machenschaften des Besatzerstaates entgegenstellen oder sie an die Öffentlichkeit bringen. Dies geht einher mit einem harten Durchgreifen gegen Nichtregierungsorganisationen, insbesondere solchen, die sich teilweise durch Gelder aus dem Ausland finanzieren. Dieser Geldfluss soll durch fragwürdige Gesetze und Auflagen möglichst unterbunden werden. 

Am 11. Januar wurde Ezra Nawi verhaftet, als er über den Ben-Gurion-Flughafen ausreisen wollte. Ihm wurde unterstellt, er habe eine Liste von Palästinensern an die Abbas-Behörde weitergeben, auf der die Namen von Palästinensern stünden, die Land an Israelis verkauft hätten. Ein solcher Verkauf gilt in der palästinensischen Gesellschaft als Verrat und wird sehr hart bestraft, in einigen Fällen sogar mit dem Tod. 

Am 19. Januar wurde ein zweiter Israeli verhaftet, der Kontakt zu Nawi, einem Mitglied von Ta'ayush, haben soll. Bei ihm handelt es sich Guy Butavia, der den Dokumentarfilm "Occupation" gedreht hat und ebenfalls Mitglied von Ta'ayush ist. Auch er wurde bei der Ausreise festgenommen. Ta'ayush steht der Regierung bei einem geplanten völkerrechtswidrigen Kolonisierungsprojekt massiv im Wege. 

Nawis Aussagen wurde von einem Maulwurf der rechtsradikalen Ad Kan-Gruppe (einem Mini-Shin-Bet) heimlich aufgenommen und weitergleitet. Israels "Kanal 2" zeigte die Aufnahme, in der Nawi leichtfertig folgende Aussage machte: Er habe die Bilder und die Telefonnummern der Landverkäufer sofort an die Abbas-Behörde weitergeleitet. Und gegenüber dem Ad Kan-Maulwurf, mit Namen "Arik", äußere er auf die Frage, was die PA (Palästinensische Autorität) wohl mit solchen Menschen tun würde: "Sie fangen diese Jungs und töten sie, aber zuvor werden sie gefoltert". Auf Nachfrage, ob die Festgenommenen wirklich getötet würden, entgegnete Nawi "Ja". 

Ebenfalls in der Nacht zum Dienstag wurde der Außendienstmitarbeiter (field worker) der israelischen Menschrechtsorganisation B'Tselem, Nasser Nawaja, in der Nähe des Dorfes Susya in der besetzten Westbank verhaftet. Der Grund für seine Verhaftung sei sein Kontakt zu den beiden anderen Aktivisten gewesen. Nawaja ist ein prominenter Aktivist und exzellenter Mitarbeiter von B'Tselem. 

Im Juli 2015 schrieb er einen Meinungsbeitrag in der "New York Times" , in dem er Israels Häuserzerstörungen und andere rechtswidrig Maßnahmen kritisierte. Dies sei keine Auseinandersetzung zwischen "Juden gegen Muslime" oder "Israelis gegen Palästinenser", sondern zwischen "Gerechtigkeit und Gleichheit gegen Enteignung und Unterdrückung". 

Den israelischen Medien ist es aufgrund eines Maulkorberlasses nicht erlaubt, die Namen bzw. Portraits der drei Verhafteten zu veröffentlichen. Ein solches Verhalten ist eher aus den vom Westen stigmatisierten "Schurkenstaaten" bekannt, wohl aber nicht von einer "jüdischen Demokratie". In dieser kommen die liberal-demokratischen Werte zunehmend unter die Räder einer rechtsnationalistischen Regierung, die nichts gegen eine rechtsradikale Strömung unternimmt, die derzeit Israel überschwemmt. 

Für die israelischen Menschrechtsorganisationen kommen die Verhaftungen zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, da die Netanyahu-Regierung dabei ist, den ausländischen Geldfluss für B'Tselem und Ta'ayush zum Versiegen zu bringen. Die Förderorganisationen sollten sich aber nicht von einer Regierung unter Druck setzen lassen, die das Recht eines unterdrückten Volkes und deren israelischen Unterstützer mit Füßen tritt. 

Die verhafteten Aktivisten haben sich immer wieder dem Militär in den Weg gestellt, wenn es die Palästinenser in der Gegend von Hebron und andernorts in den besetzten Gebieten schikaniert hat. Das Militär hält seine schützende Hand über die rechtsextremen Siedler-Eindringlinge, die immer wieder die Lebensgrundlagen der einheimischen Bewohner und Besitzer des Landes zerstören und diese terrorisieren. 

Über das Schicksal der drei Aktivisten ist in einer mehrstündigen Verhandlung hinter verschlossenen Türen noch nicht abschließend entschieden worden. Wie es scheint, ist diese Aktion von höherer Stelle inszeniert worden, um vom brutalen Mord an der Familie aus Duma abzulenken und eine mögliche Symmetrie zur israelischen Linken zu konstruieren. Bei dieser israelischen Regierung darf nichts ausgeschlossen werden.

Auch hier.

Dienstag, 19. Januar 2016

Human Rights in good hands!

A picture is worth a thousand words.
Human rights are in dire straits. After Saudi Arabia took the chair of a panel of independent experts on the UN Human Rights Council, the Saudi Arabian dictatorship goes wild with impunity. At the end of 2015, the Wahhabi regime went on a beheading spree, 47 were decapitated,  and more is still to come. As long as the US Empire keeps its protective hand over this despicable regime nothing will change. Therefore, regime change should be the top priority of the West if it doesn't want to lose all credibility. Why has ISIS suddenly stopped its beheadings? Came the order from its Godfather King Salman or have all of the terrorists turned into pious acolytes?


Montag, 18. Januar 2016

Israels US-Präsidentschaftskandidaten 2016

Political "Brownnosers" in Action!
Unter den US-Präsidentschaftskandidaten für 2016 gibt es einen Israelwettbewerb, der sich unter dem Slogan subsumieren ließe: Wer leckt die Stiefel des rechtsextremistischen zionistischen Besatzungsregime in Palästina am Saubersten?

Soviel vorauseilenden Gehorsam gegenüber der rechtsnationalistischen Netanyahu-Regierung hat es bisher in keinem US-Wahlkampf gegeben. Als ausländischer Beobachter der skurrilen Debattenshows gewinnt man den Eindruck, als wetteiferten die Kandidaten der Republikaner und Demokraten in Sachen Außenpolitik gar nicht um ihr Land, die USA, sondern um die Kolonialmacht Israel und die Gunst der zionistischen Lobby in den USA. Diese bestimmt schon seit Jahrzehnten die Verhaltensweisen der US-Politikerklasse in Sachen Nahostpolitik. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass diese Region in Flammen steht. 

Am Israelhörigsten von allen ist Hillary Clinton. Ihr finanzieller Hauptförderer ist der Medien-Zar und Multimilliardär Haim Saban, der nach einen Angaben nur ein Thema kennt, und dies sei Israel, wie er einst in einem Interview mit der "New York Times" freimütig bekannte. "I'm a one-issue guy and my issue is Israel." Saban unterstützte bereits Bill Clinton als US-Präsident.

Hillary Clinton hat nicht nur eine mehr als peinliche pro-Israel-Rede auf der letzten Tagung des Saban-Forums im Dezember am "Brookings Institution" gehalten, sondern für die Lobby auch einen Brief gegen die BDS-Bewegung geschrieben, in dem sie die US-Universitäten und die politische Klasse in Washington aufgefordert hat, diese "antisemitische" Bewegung zu bekämpfen. Sie versprach ihrem Finanzier, dass ihre erste Amtshandlung als Präsidentin eine Einladung an Netanyahu ins Weiße Haus sein würde! 

Auch tut sich Clinton als Speerspitze der Iran-Gegner durch eine schrille Rhetorik hervor. Ihre verantwortungslose Kriegsrhetorik sollte jeden Beobachter erschrecken. So hat sie nicht nur Iran mit einer totalen Zerstörung gedroht, falls das Land Israel mit seinen nicht vorhandenen Atomwaffen angreifen sollte, sondern sie tut auch alles, um zusammen mit den Ziocons, einer Allianz von rechten Zionisten und Neokonservativen Kriegstreibern, den Iran-Deal nachträglich zu Fall zu bringen. 

Von ihr stammt der Ausspruch, dass "wenn ich Präsidentin bin, werden wir Iran angreifen." Sie betrachtet die Islamische Republik als eine "existentielle Bedrohung Israel", obgleich das Netanyahu-Regime doch ständig Iran militärisch bedroht und seine Nachbarn mit Aggressionskriegen überzieht. Nach Clinton sei es Iran, der "Staatsterrorismus" verbreite. Es scheint, sie hat Israel vergessen, das seit Jahrzehnten das palästinensische Volk terrorisiert und in anderen Ländern durch seinen Geheimdienst Mossad Terroranschläge und Morde begeht, wobei die Organisation Pässe von Staatsbürgern befreundeter Ländern benutzt. Nicht Irans "Aggressivität" muss eingedämmt werden, sondern die der rechtsextremistischen israelischen Regierung. 

Fälschlicherweise wirft Clinton Iran vor, eine UN-Sicherheitsratsresolution verletzt zu haben, weil das Land eine Langstreckenrakete getestet hat, was jeder Staat nach Völkerrecht tun darf. Warum kritisiert sie nicht Israels illegales und geheimes Atomwaffenarsenal und die konstante Weigerung des Landes, seine geheimen Nuklearanlagen und sein biologisches Kampfstoffarsenal durch die IAEA in Wien kontrollieren zu lassen? 

Zusammen mit Samantha Power und Susan Rice haben die drei Amazonen Obama zum Krieg gegen Libyen gedrängt, um Muammar al-Gaddafi zu stürzen. Seither versinkt das Land im Chaos und ist zu einem Tummelplatz von Al-Kaida- und ISIS-Terroristen geworden. Auch ihre dubiose Rolle bei der Ermordung des US-Botschafters Chris Stevens in Bengasi ist bis heute ungeklärt; ebenso die Benutzung eines privaten Servers für ihren Email-Verkehr als US-Außenministerin. Übrigens: Die Clinton-Stiftung wird von Menschenrechtchampions wie Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, Algerien und anderen Schurkenstaaten fürstlich mit Spenden bedacht.

Im Vergleich zu den Äußerungen und fragwürdigen Handlungen Clintons, die sie als US-Präsidentin disqualifizieren, nehmen sich die republikanischen Kandidaten wie politische Gartenzwerge aus. Sieht man einmal von Donald Trumps unterirdischen und rassistischen Aussagen gegenüber Muslimen und Einwanderern aus Lateinamerika ab, hat er einen großen Vorteil gegenüber den Bushs, Rubios oder Cruz', er ist finanziell nicht von der zionistischen Lobby und ihren Multimilliardären abhängig. 

Auf einer vom Kasino-Mogul Sheldon Adelson finanzierten Veranstaltung der "Republican Jewish Coalition" sagte Trump den verdutzten Anwesenden, dass er nicht "gekauft" werden könne. "You’re not going to support me because I don’t want your money." Einige der anderen republikanischen Kandidaten sind zu Adelson nach Las Vegas gepilgert, um ihren Treueeid auf Israel zu schwören. Zwischen Adelson und Saban gibt es quasi eine Arbeitsteilung: Ersterer "kauft" die Republikaner, letzterer die Demokraten. 

Bisher waren die Wahlkampfdebatten beider Parteien eine politische Farce. Sollte sich die "Kriegsgöttin" Clinton durchsetzten, werden die Erfolge von US-Präsident Obama in Sachen Iran-Deal mit großer Sicherheit rückgängig gemacht und die USA in eine neue militärische Konfrontation im Nahen Osten gestürzt. Aus wahltaktischen Gründen hat Clinton ihren "Anteil" am Iran-Deal unterstrichen und ihre Nähe zu Obama betont, was aber einer völlige Verzerrung der Tatsachen entspricht. Die Allianz von Zionisten und Neokonservativen (Ziocons), zusammen mit Clinton und den Republikanern im US-Kongress, arbeiten jedoch schon fleißig an der Rückgängigmachung der Vereinbarungen mit Iran.

Weder die Clintons noch die Bushs taugen als zukünftige US-Präsidenten. Beide Clans haben den USA großen Schaden zugefügt.

Auch hier.

Samstag, 16. Januar 2016

Freedom for Ashraf Fayadh

Ashraf Fayadh.
Beginning of 2016, the Saudi Arabian dictatorship went on a beheading spree. 47 people were decapitated, among them the Shiite cleric and civil rights activist Nimr al-Nimr. None of them had a fair trial. Now, it's Ashraf Fayadh's turn, a Palestinian born in Saudi Arabia.

As in many other cases, the charges against Fayadh are made up. On 17 November 2015, he was sentenced to death for "apostasy". The Saudi Arabian Kangaroo courts have charged him with the "questioning of religion" and for the "dissemination of atheism". Arrested in January 2014, Fayadh hasn't seen a lawyer, and the trial was held in camera.

Fayadh belongs to a nascent art scene. He has curated art shows in Jeddah and at the Venice Biennale. Originally, Fayadh was sentenced to four years in prison and 800 lashes by a court in the city of Abha. Despite his repentance, his appeal was dismissed and he was retried by another Kangaroo court, which passed the final deadly verdict. So far, not a single evidence was presented. There are rumors that he has been sentenced to death because of his Palestinian origin though born in Saudi Arabia. 

Although the Saudi Arabian dictatorship is the closest ally of the West, the Western governments seem to have no interest in preventing the unlawful beheadings. One argument is that Saudi Arabia is part of the coalition against terrorism while the fundamentalist regime is the largest supporter of international terrorism against the West. ISIS is a "Saudi army in disguise". Therefore, the Obama administration has only halfheartedly fought these terrorists until Russia has intervened alongside Syrian president Bashar al-Assad. 

The present Saudi king has been the Godfather of international terrorism, dating back to the creation of Al Qaeda and the establishment of a terror infrastructure in Bosnia-Herzegovina. His son, the current Saudi defense minister is waging a terror war against Yemen. Instead of supporting the most devilish regime under the sun, the West should go for a regime change in Saudi Arabia to get rid of the myth of "international terrorism" that the West's closest ally has established against its so-called Western friends.

First published hereherehereherehere and here.

Donnerstag, 14. Januar 2016

"Angela Merkel must go"- oder "Merkel muss weg"!

So hält man sich die Flüchtlinge nach der jüngsten "Henriette-Reker-Elle" vom Leibe.
„Merkel muss gehen, damit Deutschland (...) nicht einen zu hohen Preis für ihre edelgesinnte Dummheit bezahlen muss.“ Diese Meinung vertrat Ross Douthat in einem Kommentar in der "New York Times" vom 9. Januar 2016, wohlwissend, dass das US-Imperium sie einst als Bundeskanzlerin installiert hatte. Ihre Offene-Grenzen-Politik hat in Deutschland nicht nur zu erheblichen politischen Verwerfungen (sexuellen Übergriffen zu Silvester) geführt, sondern auch Europa destabilisiert und die meisten Staaten der EU gegen Deutschland aufgebracht. Deutschland ist isoliert, und es wieder bald wieder nur von "Feinden" umzingelt sein. Das Rechtsgutachten des ehemaligen Richters am Bundesverfassungsgericht, Udo di Fabio, bescheinigt Merkel fortlaufenden Rechtsbruch und sollte wie eine "Atombombe" für das politische System der BRD wirken. Die Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion müssten ihr das Misstrauen aussprechen, was ihren unverzüglichen Rücktritt nach sich ziehen müsste, wenn in der BRD noch irgendwelche Gesetze einen Sinn ergeben. Eine Kanzlerin, die das Recht so offensichtlich bricht, wie von di Fabio dargelegt, muss ihr Amt aufgeben.  

Wie verzweifelt die Lage vor Ort ist, zeigt die Aktion des Landshuter Landrats Peter Dreier von den Freien-Wählern, der eine Busladung voller Flüchtlinge nach Berlin zur Kanzlerin geschickt hat. Alle 31 Flüchtlinge haben dieses Angebot begeistert und freiwillig angenommen. Warum kommen nicht mehr Kommunalpolitiker auf diese glorreiche Idee? Gibt es nicht große Grünflächen vor Schloss Bellevue, dem Kanzleramt oder vor dem Reichstag?

Bundeskanzler Gerhard Schröder war, aufgrund seiner Unwilligkeit zusammen mit den Bush-Kriegern den Irak zu überfallen, untragbar geworden. Wer sich als deutscher Bundeskanzler Sätze wie den folgenden herausnimmt, hat sich als "leader" eines US-Vasallen-Staates disqualifiziert: "Solange dieser Bundeskanzler regiert, wird über Krieg und Frieden in Berlin entschieden und nirgendwo sonst", so Schröder bei Wahlkampfauftritten. Zuvor war er von Bush bei seinem Washington-Besuch über den bereits beschlossenen US-Überfall auf den Irak getäuscht worden. Dazu schrieb Gregor Schöllgen in seiner Schröder-Biografie: "Die Außenpolitik Gerhards Schröders in der Irak-Krise ist in erster Linie deutsche Interessenpolitik. Friedenspolitik ist sie erst in zweiter Linie." Trotz dieser so genannten antiamerikanischen Haltung hat die Schröder/Fischer-Regierung die US-Aggression massiv unterstützt, indem sie Deutschland quasi als US-Flugzeugträger zur Verfügung gestellt hat. Es sei darauf hingewiesen, dass Angela Merkel damals willens war, sofort mit den Bush-Kriegern sich ins Irak-Abenteuer zu stürzen. Zum Glück ist ihr Edmund Stoiber in die Parade gefahren. 

Merkel hat Deutschland in Europa in die totale Isolation geführt. Handstreichartig hat sie sowohl die Dublin-Vereinbarungen als auch das Schengen-Abkommen außer Kraft gesetzt. Wer den anderen 27 EU-Mitgliedern vorschlägt, 500 000 Syrer aus der Türkei nach Europa umzusiedeln, ist politisch nicht ernst zu nehmen. Diese Flüchtlinge leben völlig ungefährdet in der Türkei. Für sie besteht kein Grund zur Flucht. Die Unfähigkeit der EU wird in der Flüchtlingskrise für alle offensichtlich. Seit über einem Jahr warten 160 000 Flüchtlinge in Italien und Griechenland auf ihre Verteilung auf die EU-Staaten. Bis heute sind gerade einmal 240 verteilt worden! 

Merkels EU-Kommissar, der Deutsche Günther Öttinger, ist gerade mit der EU in Polen "einmarschiert", um diesem Land Mores in Sachen Demokratie zu lehren. Die polnische Elite hat die Behandlung durch die Sowjetunion noch in guter Erinnerung und will sich nicht von der SU-Nachfolgeorganisation, und darüber hinaus von einem nichtgewählten deutschen Apparatschik sagen lassen, wie sich das Land nach freien Wahlen neu aufzustellen hat. Öttinger scheint von der Souveränität eines Nationalstaates nichts begriffen zu haben. 

Nach dem Euro-Desaster ist die Flüchtlingskrise, die von den USA und seinen Vasallen-Staaten in Europa und dem Nahen Osten verursacht worden ist, der Sargnagel für die Europäische Union. Die politischen Eliten in den USA und Europa halten die deutsche politische Klasse für "geisteskrank" (insane), oder Deutschland für einen "Hippie-Staat", deren Laiendarsteller "Woodoo-Politik" betreiben. Deutschland hat 2015 über 1 Million Flüchtlinge unkontrolliert aufgenommen. 

Die USA unter Obama wollen dagegen in den nächsten fünf Jahren 2 000 Flüchtlinge aufnehmen. Die Überprüfung und Durchleuchtung eines jeden Flüchtlings durch die Geheimdienste und Einwanderungsbehörden der USA dauert zwei Jahre! Ob es zu der geplanten Aufnahme von Flüchtlingen überhaupt kommt, darf jedoch bezweifelt werden, da in den USA im November Präsidentschaftswahlen stattfinden. Keiner der zur Wahl stehenden Kandidaten hat sich für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Nahen und Mittleren Osten ausgesprochen, obwohl das US-Imperium für die Krise maßgeblich verantwortlich ist.

Dass den Menschen geholfen werden muss, versteht sich von selbst.

Freitag, 8. Januar 2016

Donald Trump - the Next U. S. President?

Donald Trump.
German political commentators are still grappling with the Trump phenomenon. Nobody takes him really seriously or sees him as the next U. S. President. No one within the German political class has spoken positively about Trump. They rather ask, who can stop him? Or on the most primitive level don't let him into Germany, as a totally deranged Bavarian representative of the Green Party claimed. 

What did Trump say that infuriates members of the  political class in Berlin? At the beginning of December, Trump said about the open-border policy of Chancellor Angela Merkel: "Angela Merkel's policy is insane." On 6 January 2016, he said: "Germany is going through massive attacks to its people by the migrants allowed to enter the country. New Years Eve was a disaster. THINK!" And after the shooting of a terror suspect in Paris, Trump posted on 7 January: "Man shot inside Paris police station. Just announced that terror threat is at the highest level. Germany is a total mess-big crime. GET SMART!"  

Donald Trump's bid for the Republican presidential nomination in 2016 starts to disturb the power brokers of the Republican party machine. They are already thinking how they can prevent Trump’s ascendance if he should continue his triumph in the primaries. For these string-pullers, Trump is too independent and is no part of Washington’s venal political community.

Trump’s direct and unpretentious style to deal with sensitive political issues irritates the media class, because he couldn’t care less about the usual political jargon. He talks about politically sensitive issues on a saloon bar level. Many of Trump's political statements are abysmal; nonetheless, it seems as if ordinary folks like them. 

So far, many political commentators are all for Clinton because the other Republican candidates are lacking any distinctive image. Even Jeb Bush, the younger brother of former President George W., seems having no chance, although he was to begin with praised. He belonged to those Republicans who made a pilgrimage to casino mogul Sheldon Adelson in Las Vegas in order to pledge an oath of allegiance to Israel. Hillary Clinton pledged her own Israel loyalty to Haim Saban, the Media mogul, who supports the Democratic Party. Both multi-billionaires seem to divide their labor between themselves when it comes to Israel. Sheldon Adelson buys off Republican candidates and Saban buys Democratic ones, except for Donald Trump. Trump’s greatest advantage towards the other candidates is his financial independence. He is not in the pocket of the Zionist lobby. 

Beginning of last December, Donald Trump told a Republican Jewish Coalition funded by Adelson, that he can't be bought. "You’re not going to support me because I don’t want your money", he said. In his speech, for which he was heckled, he attacked Jeb Bush for taking money from the Lobby and Mario Rubio, the senator from Florida and a former Jeb Bush protégé, for his statement that Trump shouldn't question "Israel's commitment to peace". Two weeks later, Trump said about Rubio that Adelson would mold him into a "perfect little puppet". 

In every respect, the most checkered candidate in the race seems Hillary Clinton. She is the favorite of the war-prone Ziocons who unconditionally support Israel and Saudi Arabia against Iran. These people haven't given up their efforts to undo the nuclear deal with Iran. The hawkish Clinton has already mildly distanced herself from the deal. Few years ago she threatened Iran with total "obliteration" if that country would attack Israel with its non-existing nuclear weapons. 

Hillary Clinton's record as Secretary of State is highly controversial, to put it mildly. Together with Samantha Power and Susan Rice, they pushed President Obama to intervene in Libya and topple its leader, Muammar al-Gaddafi. She is infamous for her frivolous statement about the lynching of Gaddafi: "We came, we saw, he died." 

For the Ziocons and the far-right wing Netanyahu government, the hawkish Clinton would be the best of all candidates. Her voting record on Israel and the attack on Iraq plus her tough stance on Iran is going to make her the Lobby's favorite. She supports the Zionist separation wall in Israel but opposes Trump’s and Ted Cruz' call for a wall along the Mexican-American border. At the latest Brookings institution's Saban Forum, she delivered an embarrassingly pro-Israel speech saying, inter alia, that her first act as U. S. President would be an invitation to Netanyahu. She also made Haim Saban a favor by penning an anti-BDS letter. With such a record, the blessings of the Zionist lobby is certain.

Having watched the debate of the Republican candidates, I felt like seeing a remake of the Rocky Horror Picture Show. How they propose to handle the West’s instigated civil war in Syria or to deal with Putin's Russia is reckless and horrifying. 

In an interview with "Esquire" in 2004, when the Iraq war was unfolding, Trump admitted that the U. S. had created a total mess, and the war didn't make any sense. "Does anybody really believe that Iraq is going to be a wonderful democracy ... Two minutes after we leave, there's going to be a revolution, and the meanest, toughest, smartest, most vicious guy will take over ... What was the purpose of this whole thing? Hundreds and hundreds of young people killed. And what about the people coming back with no arms and legs? Not to mention the other side. All those Iraqi kids who’ve been blown to pieces. And it turns out that all of the reasons for the war were blatantly wrong. All this for nothing!"

Had the American political class in 2004 already followed Trump’s realism, the country would be in better shape. Unfortunately, Trump's realism doesn't exist in Berlin. 

Shorter version  published hereherehere and here.

Samstag, 2. Januar 2016

Die Schattenkrieger des Mossad: Die Sayanim

Die Sayanim stellen weltweit die "fünfte Kolonne" des Mossad und des Zionismus dar. Das Buch des französischen Schriftstellers Jacob Cohen beschreibt erstmalig das Schattenreich des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, das weltweit über mehrere Millionen von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) verfügt. Von solch einer Schattenarmee kann jeder Geheimdienst nur träumen. Das Buch ist all jenen gewidmet, die für Gerechtigkeit in Palästina kämpfen. 

Der Autor zitiert zu Beginn vier völlig unterschiedliche Stimmen. So schreibt Marc Aron, Präsident des B’nai B’rith Frankreichs, in: B´nai B´rith Journal, Juni 1988: „Die einzige Frage, die wir uns stellen sollen, ist zu wissen, wie wir Israel helfen können.“ Und Victor Ostrovsky in seinen 1990 erschienen Mossad-Buch zeigt das ganze Ausmaß dieser Geheimarmee auf: „Paris besitzt auch seinen Anteil an Sayanim, freiwillige jüdische Hilfskräfte aus allen Himmelsrichtungen…Run S. hat uns über ein auf der Welt einzigartiges Netzwerk unterrichtet, das die Kraft des Mossads ausmacht… Wir verfügen über eine Reserve von Millionen von Juden außerhalb Israels Grenzen… Dieses System erlaubt es dem Mossad, mit einem mageren Stab von Kernarbeitern zu funktionieren. Stellen Sie sich vor, dass eine Antenne des KGB mindestens hundert Personen beschäftigt, wo der Mossad nur sechs oder sieben braucht“. Und der Ex-Mossad Chef Meir Amit "verstand sehr schnell, dass seine Katsas Unterstützung auf ihrem Missionsterrain benötigen. Aus diesem Grund entwickelte er das Netzwerk der Sayanim, freiwillige jüdische Kollaborateure… Der Sayan akzeptierte in letzter Instanz eine noch fundamentalere – und fast mystische – Treuepflicht gegenüber Israel", schreibt Gordon Thomas in seinem Buch "Die Mossad-Akte". Und Michel-Meir Knafo schreibt in "LE MOSSAD et les secrets du réseau juif au Maroc 1955-1964": „Ankunft in Marokko 1954 der ersten Delegation des Mossads…Er hatte den Auftrag, Marokkos Juden heimlich nach Israel zu bringen…Nach und nach taucht die Untergrundorganisation auf, in deren Reihen sich Hunderte Juden engagieren.“

Cohen erzählt die Geschichte des enormen Einflusses der zionistischen Schattenkrieger und ihres Mentors, des Mossad, in Frankreich. Das Land steht pars pro toto. Seine Ausführungen können nicht mit Totschlagargumenten wie "Verschwörungstheorien", "Antisemitismus" oder "jüdischer Selbsthass" widerlegt werden. Die Realität, nicht nur in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA, um nur die wichtigsten Staaten zu nennen, die sich im Würgegriff der zionistischen Lobby befinden, spricht Bände. 

"Fast alle französischen Regierungen nach dem Zweiten Weltkrieg haben sowohl den Zionismus und seine Ränkespiele als auch die imperialistischen Aggressionen der USA unterstützt und die Rolle eines Satelliten gespielt. Das vorliegende Buch beschreibt ein hoch interessantes französisches Phänomen, das der Mafia ähnelt, wobei der Mossad dank der vielseitigen Zusammenarbeit mit den Staatsorganen, einen entscheidenden Einfluss auf die politische Orientierung der öffentlichen Meinung in Frankreich erreicht. Einstellung, Karriere, Beförderung (sowie Bestrafung) der Beamten hängen strikt von der Bereitschaft ab, die kollektive Vorstellung der real existierenden israelischen Politik zu verdrehen und die Rollen von Opfer und Täter umzukehren."

Eine Meisterleistung stellt die Unterwanderung der Organisation SOS-racisme (SOS-Rassismus) dar, durch die es dem Mossad gelungen ist, die französische Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die Verurteilung der Gräueltaten der zionistischen Verbrechen in Palästina als "rassistischer Antisemitismus zu verurteilen" seien. 

Das Buch beschreibt die französische Freimaurerei und ihre engen Beziehungen zu den französischen Behörden, den Geheimdiensten und der Botschaft Israels. Lüge, Heuchelei und Täuschung sind die Waffen, die benutzt werden, um eine Gruppe Freimaurer, die mit Palästina und seinem gerechten Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung sympathisieren, zur Strecke zu bringen. Und dieser Teil - neben deutlichen Hinweisen auf die verhasste Figur eines berühmten französischen Philosophen, ein gemeiner Komplize jedes Massakers gegen die Völker der Dritten Welt: Palästina, Irak, Libyen, Syrien, gehört zu den spannendste des Buches. 

Wie mächtig und totalitär diese zionistischen Sayanim sind, zeigt die berufliche und menschliche Zerstörung des Komikers Dieudonné M´bala M´bala. Nach dem Überfall auf die Redaktion der islamophoben Satirezeitschrift "Charlie Hebdo", schrieb Dieudonné auf seiner Facebook-Seite, dass er sich wie "“Charlie Coulibaly", fühle. Nach den anti-demokratischen Pressegesetzen Frankreichs wurde er wegen "Billigung von Terrorismus" zu einer Geldstrafe von 30.000 bis 32.000 Euro respektive 200 Tage Haft verurteilt. Was Jacob Cohen zu Dieudonné und zur Rolle der Sayanim zu sagen hat, ist hier zu sehen.

Das Buch von Cohen gibt Einblicke in das "Schattenreich" des Mossad und seiner "Krieger", die offen für die zionistische Unterdrückung der Palästinenser arbeiten, ohne dass sie als solche wahrgenommen werden. Cohens Buch trägt zur Sensibilisierung dieses Phänomens bei, das in allen Gesellschaften zu finden ist. Die Loyalität dieser Schattenkrieger gilt nicht ihrem jeweiligen Land, sondern der Kolonialmacht Israel. Wird dies nicht tagtäglich durch die Verlautbarungen der zionistischen Lobbyisten in den USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland bestätigt? Der jüngste Coup ist den Sayanim mit der Ernennung des Ultrazionisten und Ex-Generalsekretärs des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, zum Präsidenten des Landesamtes für Verfassungsschutz in Thüringen gelungen. Hier wurde der Bock mit neuem "Spirit" zum Gärtner gemacht.

Ein mehr als aufschlussreiches und überaus lesenswertes Buch.

Vereinte Nationen für Souveränität Palästinas


Die Generalversammlung der Vereinten Nationen billigte einen Resolutionsentwurf "Permanent sovereignty of the Palestinian people in the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem, and of the Arab population in the occupied Syrian Golan over their natural resources" (Dokument A/70/480) mit 164 Ja- gegen fünf Neinstimmen und zehn Enthaltungen. 

Die Verweigerungsfront wurde natürlich von den USA und Israel angeführt. Selbst das vom rechtskonservativen Stephen Harper befreite Kanada stimmte noch gegen den Freiheitswillen der Palästinenser. Die beiden anderen Verweiger-Staaten gehören zu den üblichen gekauften Verdächtigen: Marshall Inseln und die Föderierten Staaten von Mikronesien. Selbst das Israel-hörige Merkel-Deutschland stimmte für diesen Entwurf. 

Ohne sich in Zurückhaltung zu üben, beschreibt der Text die unstillbare Gier der israelischen Regierung nach Ressourcen wie Öl, Gas und Wasser, die seinen Nachbarn gehören. Die Resolution listet feinsäuberlich Israels Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen auf, die aber alle von dem selbsternannten "Wächter der Menschenrechte und des Völkerrechts", den USA, über Jahrzehnte gedeckt worden sind. Ob dieser Resolution auch Taten der Vereinten Nationen folgen, muss bei dem enormen Druck, den die USA und sein Klientelstaat Israel auf die Organisation ausüben, abgewartet werden. 

Vielleicht sollte sich die Vereinten Nationen ein Beispiel an Brasilien nehmen, das die Akkreditierung des israelischen Botschafters seit Monaten verweigert. Ein ansonsten unüblicher Vorgang ist im Falle von Dani Dayan, einem ehemaligen Vorsitzenden des Siedlerrates (2007-2013), einem Sprachrohr der völkerrechtswidrigen Zionistischen Kolonien im besetzen Palästina, moralisch mehr als geboten. Brasilien sollte den Drohungen der rechtsextremen Netanyahu-Regierung nicht nachgeben. Warum wird Dayan nicht nach Washington abkommandiert? Da die USA die Demütigung ihres Präsidenten durch Netanyahu ohne Murren akzeptiert, und dies auch noch mit einer Erhöhung der Militärhilfe von drei auf fünf Milliarden US-Dollar jährlich honoriert haben, wäre die Akzeptierung dieses Siedler-Botschafters doch Peanuts.

Auch hier.

Freitag, 1. Januar 2016

Sultan Erdogan und das Versagen Europas

Sultan Erdogan und der saudi-arabische Finanzier des ISIS-Terrors in Syrien.
Der Europäischen Union und Kanzlerin Merkel steht seit dem Ausbruch der organisierten Flüchtlingskrise das Wasser bis zum Hals. Um das Schlimmste einzudämmen, pilgerte die Bundeskanzlerin zum neo-osmanischen Sultan Erdogan, um ihn zu bitten, die von seinem Regime mitverursachte Flüchtlingswelle doch an den türkischen Grenzen zu stoppen. Auch die Brüsseler Bürokraten haben der türkischen Regierung den roten Teppich ausgerollt und dem Regime Milliarden von Euro versprochen, wenn die Flüchtlinge doch nur in der Türkei blieben. Die Flüchtlinge sind aber schon längst zu einem politischen Druckmittel geworden im Kalkül von herrschenden Despoten wie Erdogan und dem saudi-arabischen Diktator König Salman. Auch in den USA sehen Geostrategen die Flüchtlinge als Mittel zum Zweck, um die EU gefügig gegenüber den Wünschen des US-Imperiums zu machen. Als Stickworte sollten TTIP und weitere Eroberungskriege genügen.

Dass der Sultan einer der Förderer der ISIS-Terroristen ist und gegen das Volk der Kurden in der Türkei einen Krieg führt, interessiert die Brüsseler Nomenklatura scheinbar wenig. Das er die Städte von Widerstandskämpfern der PKK "säubern" will, sollte überall die Alarmglocken läuten lassen. "Unsere Sicherheitskräfte säubern sowohl die Berge, als auch die Städte Meter um Meter von den Terroristen", so der Sultan. Wenn es Erdogan gelingt, die Flüchtlingsströme teilweise zu stoppen, und niemand sollte daran einen Zweifel hegen, winkt der Türkei die Aufnahme in die EU.

Die Verzweiflung in Europa und in Deutschland ist so groß, dass man beide Augen gegenüber Erdogans Krieg gegen die Kurden verschließt. Dass der ISIS die Kurden auch bekämpft, passt perfekt ins Machtkalkül Ankaras. Aber diese Ignoranz ist nur eines von vielen Symptomen des Niedergangs der EU. Auf allen Ebenen der EU herrscht das blanke Chaos, und die Inkompetenz wie weiland in der Sowjetunion grassiert auch in Brüssel. Auch die Implosion des europäischen Möchtegern-Imperiums braucht seine Zeit. 

Am 30. Dezember hat Erdogan dem saudischen Diktator einen Besuch in Riad abgestattet. Beide basteln weiter an der Terror-Allianz gegen Bashar al-Assad, um ihre Vision von einem salafistischen Kalifat in Syrien, das von so genannten "moderaten Terroristen" geführt werden soll, voranzutreiben, das auch das Wohlwollen der israelischen Regierung genießt. ISIS stellt keine Gefahr für Israel dar, wie dies Netanyahu in einer Rede an der Universität von Tel Aviv betont hat. Wer Terroristen gesund pflegt und sie nach Syrien zurück in den Kampf schickt, muss freundschaftliche Beziehungen zu ISIS und Al-Nusa-Front pflegen. Die "humanitäre Geste" ist reine Public Relations. 

Auch die USA haben ihren Segen zu dieser Terror-Allianz gegeben, waren sie es doch, die ISIS erst geschaffen haben. Warum soll Europa für das vom US-Imperium und seinen arabischen Vasallen mit verursachte Desaster im Nahen Osten haftbar gemacht werden, wenn es nicht erpressbar und völlig hilflos wäre?