Freitag, 5. August 2016

Oriented

Der Dokumentarfilm "Oriented" zeigt drei homosexuelle palästinensische Männer, die im israelischen Tel Aviv leben. Er wurde vor dem letzten israelischen Massaker 2014 gedreht und kreist um die Frage von Identität. Homosexuelle Palästinenser haben es schwer, von ihrer eigenen Gesellschaft akzeptiert zu werden, gleichzeitig fühlen sie sich selbst im liberalen Tel Aviv diskriminiert, weil sie keine Israelis und Juden sind. 

Die drei Protagonisten, Khadar, Fadi und Naim, leben in Tel Aviv und setzen sich damit auseinander, wie sie es ihren Familien beibringen können, dass sie schwul sind. Khadar und Fadi haben israelische Freunde. Ihnen ist jedoch bewusst, dass sie trotzdem nicht als gleichwertige Bürger in einem vom Zionismus dominierten Israel anerkannt sind. Fadi fühlt sich schuldig, weil er sich in einen israelischen Soldaten verliebt hat. “I’m in love with the enemy." 

Die palästinensische Gesellschaft macht es Homosexuellen mit ihrem "Coming out" nicht leicht. Selbst in einem zukünftigen fiktiven Palästinenserstaat dürften die drei nicht willkommen sein. Sie haben die Gruppe "Qambuta" gegründet, die gegen sexuelle Diskriminierung und ethnische Stereotypen kämpft. Khadar, Fadi und Naim hoffen, dass in naher Zukunft solche Identitäten keine Rolle mehr spielen werden.