Relotius steht pars pro toto für die BRD-Jounaille. |
Wenn einer das Bundesverdienstkreuz verdient hat, dann ist es der ehemalige Star-Reporter und Haltungsjournalist Claas Relotius vom Nachrichtenmagazine Der SPIEGEL. Er hat nicht nur dem Spiegel zu noch größerem Ruhm und Ehre verholfen, sondern auch dem deutschen Journalismus in Sachen Fake News Weltruhm verschafft. Relotius stellt selbst Merkels halsbrecherische Grenzöffnungspolitik noch in den Schatten.
Diese Ausnahmeerscheinung am journalistischen Firmament wurde folglich für seine Lügengeschichten mit Preisenregelrecht überschüttet. Für seine erfundene und manipulierte Story „Königskinder“ erhielt er u. a. den Katholischen Medienpreis, der von der Deutschen Bischofskonferenz verliehen wird und mit 5.000 Euro dotiert ist.
Waren Katholiken früher immer für ihre Fähigkeit der Unterscheidung der Geister bekannt, so scheint dies in Zeiten der Marxsens und Woelkis der Institution verlorengegangen zu sein. Beide fahren geradezu auf Merkels verantwortungslose Flüchtlings- und Grenzöffnungspolitik ab. Immerhin hat die Bischofskonferenz dem „Lügenbaron“ Relotius die Auszeichnung aberkannt und das Preisgeld zurückgefordert; man spart ja sonst an nichts!
Die deutsche Journaille ist allenthalben um Schadensbegrenzung bemüht. Relotius wird kurzerhand zum berühmt-berüchtigten schwarzen Schaf dieses Milieus erklärt, das sich als Juste versteht, das weiß und immer schon wusste, was die Dunkel-Deutschen zu denken haben. Folglich gebührt diese Auszeichnung auch den Vertretern der Haltungs-Journaille und deren Hypermoral
Herausragende Vertreter dieser Spezies sind die Prantls, Klebers, Augsteins, Gniffkes, Restles und Reschkes; die Liste ließe sich ins Unendliche fortschreiben. Dieser Nanny-, Haltungs- und Empörungsjournalismus ist das eigentliche Problem. Relotius ist nur die Spitze des Eisbergs, der für die Verlogenheit dieses Systems steht. Die Redaktionsstuben sind voll von Typen wie Claas Relotius.
Der SPIEGEL rühmt sich nicht ohne Grund seiner Dokumentationsabteilung, die über 60 Mitarbeiter verfügt. Sie dokumentieren alles, was in Deutschland veröffentlicht wird. Warum hat das Kontrollsystem ausgerecht bei den Lügengeschichten des eigenen Mitarbeiters versagt? Das einstige selbsternannte „Sturmgeschütz der Demokratie“ ist zum „Sturmgeschütz der Lügenpresse“ mutiert. Dass die Journaille den wöchentlichen Spiegel immer noch wie eine Art geheime Offenbarung sieht, zeugt von ihrer Infantilität und Manipulationsaffinität.
Hatte nicht einst Hanns-Joachim Friedrichs der Zunft des seriösen Journalismus ins Stammbuch geschrieben, sich selbst mit einer guten Sache nicht gemein zu machen? Aber in Zeiten des Merkelschen-Grenzöffnungsregimes macht sich die Journaille selbst mit einer schlechten Sache gemein, wie die Causa Relotius oder der Ausspruch des Monitor-Leiters Georg Restle zeigt, der kürzlich gefordert hat, endlich damit aufzuhören, nur noch abzubilden, was ist. So deutlich wie er hat noch keiner innerhalb der Staatsmedienkaste einen Haltungsjournalismus gefordert. „Warum wir endlich damit aufhören sollten, nur abbilden zu wollen, ‚was ist'“, und fordert folglich ein Ende des Journalismus im „Neutralitätswahn“. Unter Merkel ist die DDRisierung der BRD-Medien bereits weit fortgeschritten, insbesondere in den von Zwangsgebühren gemästeten Staatsmedien.
Restle ist wenigstens ehrlich, wohingegen fast die gesamte Journalistenkaste wohl immer noch dem Spiegel-Wunschtraum anhängt: „Sagen, was ist!“ Dass man mit diesem running gag am Jahresende 2018 aufmachte, zeugt von der Orientierungslosigkeit der Spiegel-Mannschaft. Wie lange will sich der WDR oder NDR noch solche Gesinnungsjournalisten wie Restle, Reschke oder Gniffke leisten? Fordert man deshalb auch die erneute Erhöhung der Zwangsgebühren, um solche „Gesinnungstäter“ weiter fürstlich bezahlen zu können?
Neben den öffentlich-rechtlichen Regierungsmedien sind selbst der Spiegel, die Prantl-Prawda und die FAZ, um nur die wichtigsten zu nennen, zur einer Art Parteipresse, sprich zu Verlautbarungsorganen des Merkel-Regimes, degeneriert. Sie kritisieren nicht mehr Merkels verantwortungslose und selbstherrliche Politik am Parlament vorbei, sondern spenden Beifall für eine Politik zum Schaden des Landes. Man denke nur an den völlig überhasteten und irrationalen Ausstieg aus der Atomenergie, die Grenzöffnungspolitik 2015, den Kampf gegen die Dieseltechnologie oder den EU- und Eurorettungs-Wahn, um nur einige zu nennen.
Die Öffentlich-Rechtlichen und die Privatmedien haben sich das Etikett der „Lügenpresse“ redlich verdient. Zu nennen sind hier nur die Berichterstattung über die Silvesternacht 2015 in Köln, wo erst nach Tagen der Skandal peu à peu ans Licht kam. Oder die sogenannte Jagd auf Flüchtlinge in Chemnitz, nachdem ein deutscher Staatsbürger von einem „Merkel-Gast“ erstochen worden ist. Selbst Merkel machte sich die Lüge von der nicht stattgefundenen Hetzjagd auf Ausländer zu eigen. Verfassungsschutzpräsident Maaßen, der die Wirklichkeit beschrieben hatte, wurde gefeuert, d. h. mit vollen Bezügen in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Auch hier ist die Liste der bewussten Falschmeldungen durch die Medien lang.
Wie bereits gesagt, Claas Relotius steht pars pro toto für die journalistische Kaste. Wie schreibt doch Alexander Wendt zu Recht auf seinem Blog „Publico“: „In dem Moment, in dem Klaus Brinkbäumer, Heribert Prantl und Jakob Augstein die Reportagen von Relotius lasen, glaubten sie ihre eigenen Kommentare.“ Hat sich eventuell der „Sohn“ von Rudolf Augstein deshalb als Kommentator von Spiegel Online zurückgezogen? In dieser Riege der blinden Meinungsfreaks war er immerhin noch der einäugige König.