Mies hat renommierte internationale und deutsche Autoren und Autorinnen versammelt, die das Phänomen der gesellschaftlichen Manipulation und dessen Verbreitung durch die Medien für ihre jeweiligen Gesellschaften analysieren. Verstöße gegen die herrschende politisch-korrekte Ideologie werden gnadenlos sanktioniert wie weiland in der DDR. Seit dem Ende der DDR waren in Deutschland Meinungs-, Presse- und Wissenschaftsfreiheit noch nie so eingeschränkt wie heute. Renegaten werden zwar nicht in Umerziehungs- oder Arbeitslager gesteckt, sondern „nur“ öffentlich „hingerichtet“ oder um ihre Existenz gebracht; sie sind gesellschaftlich nicht mehr existent. Die Killerargumente sind „Verschwörungstheoretiker“, „böse Nazis“, „Corona- und Klima-Leugner“, „Kampf gegen rechts“, „Rassismus“ „Antisemitismus“ oder andere vom herrschenden System benutzte toxische Begriffe.
Insbesondere in Deutschland hat das Merkel-Regime eine „gruselig-stickige“ Atmosphäre geschaffen, die sich wie Mehltau über das Land gelegt hat und an das Ende des Honecker-Regimes erinnert. Das Tüpfelchen auf dem i hat das Phänomen „Corona“ bewirkt. Es hat sich gezeigt, dass ein ganzes Volk bereit ist, im Gleichschritt zu marschieren und den Befehlen der Herrschenden blind zu folgen. Abweichler, wie die über 1 Million Demonstranten in Berlin, werden als „Covididioten“ (Saskia Esken, SPD) verunglimpft. Die Renitentesten werden von Sturmtruppen, der „Transatlantifa“, durch nackte Gewalt zur Räson gebracht.
Ullrich Mies gibt mit seinem zentralen Beitrag die Intentionen des Bandes vor, die von den Autoren und Autorinnen mit guten Argumenten gestützt werden. Das Zitat von Chris Hedges zu Beginn seines Beitrages beschreibt die absurde Situation, die die „neoliberale Konterrevolution“ hervorgebracht hat:
„Wir leben jetzt in einer Nation, in der Ärzte die Gesundheit zerstören, Anwälte Gerechtigkeit verhindern, Universitäten Wissen vernichten, Regierungen die Freiheit zerstören, die Presse Informationen verfälscht, die Religion die Moral untergräbt und unsere Banken die Wirtschaft ruinieren.“
Nach Mies zerfrisst die „neoliberale Revolution von oben“ die Gesellschaften des „freien Westens“. Diese „Kulturrevolution“ sei nur durch eine „kollektive Gehirnwäsche“ möglich geworden, welche die Menschen dazu gebracht habe, Prozesse wie die Umwertung aller Werte, die Entpolitisierung, die Entdemokratisierung der Nationalstaaten, das Konzern-Europa, die hemmungslose Hetze und Kriegstreiberei gegen Russland und China u. v. a. m. hinzunehmen.
Dies alles scheint durch den Begriff der „Freiheit“ oder des „freien Spiels der Marktkräfte“ im marktradikalen Sinne möglich geworden zu sein. Diese Begrifflichkeit diene zur Verschleierung einer durch Großkonzerne beherrschten Wirtschaft und Realität. Ist der Neoliberalismus aber tatsächlich eine Konterrevolution oder stellt er nur die Vollendung des ungezügelten „Heuschrecken-Kapitalismus“ (Franz Müntefering) dar?
Matthias Burchardt argumentiert in seinem Beitrag, dass die Wandlung des westlichen Systems hin zu einer Art „Totalitarismus“ nur durch massive Manipulation und Propaganda möglich geworden sei. Beschämend sei, wie wenig die Sozial- und Politikwissenschaft, die sogenannten Leitmedien oder der Staatsschutz sich mit dem Thema des „Tiefen Staates“ beschäftigten. Aus früheren kritischen Sozialwissenschaftlern seien „Herrschaftswissenschaftler“ geworden, und der Staatsschutz schütze nicht die Verfassung sondern die herrschende Klasse. Um ihre Herrschaft langfristig abzusichern, investiert die politische Elite Milliarden Euro für Propaganda.
Im Kapitel „Fassadendemokratie“ stellt Yana Milev, habilitierte Kultursoziologin und Privatdozentin an der Universität von St. Gallen, die politischen Implikationen der Corona-Pandemie dar. „Corona“ sei ein klassischer Euphemismus, der auch „Kriegsrecht“ rechtfertigen würde. Ähnlich sei es bei 9/11 gewesen, als ein „globaler Kriegszustand militärische Eingriffsrechte weltweit erteilte“. Hinter den Kulissen finde eine Umgestaltung der Gesellschaft hin zu einer geopolitischen Neuordnung und der Märkte statt.
Wie zentral Lügen, Manipulationen und Feindpropaganda für Kriege sind, macht Wolfgang Effenberger deutlich. Die transatlantischen Eliten stellen eine abgeschottete „Herrschaftsclique“ dar, die Kriege geistig vorbereitet. Die Verbreitung dieser Kriegslügen werde von den Herrschaftsmedien übernommen, die sich im Besitz einer winzigen Minderheit befinden. Wer deren „Narrative“ in Frage stelle, werde marginalisiert.
Im Kapitel „Mentaler Laufstall und neue Inquisition“ beschreiben renommierte Wissenschaftler und Journalisten, was passiert, wenn die „Megamanipulationen“ in Frage gestellt werden. Daniele Ganser und Julian Assange sind nur die bekanntesten Beispiele.
So beschreibt Daniele Ganser, wie man seine wissenschaftliche Karriere ruiniert hat, nur weil er darauf hingewiesen habe, dass in dem offiziellen „9/11-Report“ kein Wort zum plötzlichen Einsturz von World Trade Center Nr. 7 stehe. Dieser offizielle Bericht kann getrost ins Altpapier wandern. In ihm findet sich kein Körnchen Wahrheit, weil die Untersuchung zum Scheitern verurteilt worden war, da der Kommission der Zugang zu wichtigen Dokumenten und Personen nicht ermöglicht worden sei. In einer eigenen Publikation haben sich die Kommissionsvorsitzenden, Thomas Kean und Lee Hamilton, von dem offiziellen „9/11-Report“ distanziert. Bedauerlich ist, dass sich im Buch kein Beitrag über eine wirkliche „Megamanipulation“ wie 9/11 befindet. Dieses Megaverbrechen harrt immer noch der Aufklärung.
Was Journalisten passieren kann, wenn sie die Herrschaftseliten provozieren oder gar ihre Verbrechen aufdecken, macht der Journalist John Pilger am Beispiel von Julian Assange deutlich. In dem Interview mit Dennis J. Bernstein und Randy Credico weist Pilger daraufhin, dass es sich bei der unmenschlichen Behandlung von Assange um „einen globalen Krieg gegen den Journalismus“ handele. Durch die Anwendung des Spionagegesetzes von 1917 gegen Assange scheinen wenigstens einige Journalisten ihre Meinung über den Fall zu ändern, weil ihnen das gleiche drohen könnte. Aber die Herrschaftsmedien wie The Guardian, The New York Times u. v. a. m haben jahrelang Kübel von Schlamm über Assange ausgeschüttet.
Trotz drakonischer Maßnahmen haben die Herrschaftscliquen in den USA und Großbritannien weder Julian Assange noch Chelsea Manning brechen können. „Diese beiden veranschaulichen das Beste, was die Moderne an Wahrheitsbekenntnissen zu bieten hat.“ Pilger zitiert Harold Pinter, der sagte, dass der Hauptunterschied über das Ausmaß der stalinistischen Verbrechen der sei, dass wir über sie Bescheid wüssten, wohingegen wir über die Verbrechen Washingtons wenig wüssten.
Wer sich über einen typisch deutschen Geisteszustand informieren will, sollte den Beitrag von Andrea Drescher über den Ungeist der „antideutschen Transatlantifa“ lesen. Diese Gruppe maßt sich an, Israelis oder deutsche Juden als „Antisemiten“ zu verunglimpfen und deren Rederecht brutal zu verhindern. Diese „moderne SA-Vorhut“ scheint keine Hemmungen vor dem Einsatz von Gewalt gegen unerwünschte jüdische Meinungen zu haben.
Der Sammelband enthält weitere überaus lesenswerte Beiträge wie den der ehemaligen WDR-Redakteurin Claudia Zimmermann. Die WDR-Gesinnungspolizei hat ihr einen Strick wegen einiger harmloser Äußerungen in einer niederländischen Talkshow gedreht. Ihre journalistische Karriere ist perdu.
„Mega-Manipulation“ will die Leserschaft für Vorgänge sensibilisieren, die von den Herrschaftsmedien bewusst unterdrückt oder völlig verzerrt wiedergegeben werden. Jeder sollte die Meldungen der sogenannten Leitmedien zuerst immer hinterfragen, weil sie nicht auf Seiten ihrer Konsumenten stehen. Am Ende findet sich ein wertvoller Anhang über alternative Medien, die immer mehr Menschen nutzen, um sich hinter die Lügen der Leitmedien zu schauen.
Ein überaus lesenswertes und spannendes Buch.
Ullrich Mies (Hg.), Mega-Manipulation. Ideologische Konditionierung in der Fassadendemokratie, Westend, Frankfurt/Main 2020, € 22.
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