Den Vorwurf des „israelbezogenen Antisemitismus“ erhob Uwe Becker, Stadtkämmerer in Frankfurt, gegenüber Demonstranten in Frankfurt. Aus dieser Demonstration heraus soll der Slogan „Palestine will be free – from the River to the Sea“ gerufen worden sein. Dies wird von den Israellobbyisten gemeinhin als antisemitisch interpretiert. Becker, der auch hessischer Beauftragter für Antisemitismus ist, hat Strafanzeige wegen dieser Parole gestellt. Becker scheint ein „israelbezogener Philosemit“ zu sein. Philosemitismus ist eine Variante des Antisemitismus.
Weder gibt es „israelbezogenen“ noch „neuen Antisemitismus“, beide Slogans sind eine Erfindung der Israellobby, noch stellen sie das Gerücht über Israel dar. Die Juden werden nicht wegen des „neuen Antisemitismus“ in Geiselhaft genommen, sondern die diversen israelischen Regierungen nehmen die Juden weltweit in Geiselhaft, da sie beanspruchen, für alle Juden in der Welt zu sprechen und sie zu repräsentieren.
Weiter bestreiten die Israellobbyisten von Mena-Watch, dass Israel ein Apartheid-Staat sei und es kein Freiluftgefängnis im Gaza-Streifen geschaffen habe. Das israelische Apartheid-Regime ist wesentlich anspruchsvoller als das südafrikanische. Es gibt in Israel über 30 Gesetze und Verordnungen, die die jüdisch-israelische Bevölkerung klar gegenüber der israelischen nicht-jüdischen Bevölkerung bevorzugen. So dürfen in den israelischen Kolonien im besetzten Palästina nur jüdische Israelis leben. Es gibt Straßen in den besetzten Gebieten, die nur von Israelis benutzt werden dürfen, d. h. sie sind ethnisch rein! Das Wohnrecht in 70 Prozent der Kommunen wird von Zulassungskomitees kontrolliert, die „Ungeeignete“ herausfiltern. So finden erhebliche Diskriminierungen im Bildungssystem statt, indem Israel das fünffache an Mitteln für seine jüdischen Bürger ausgibt als für seine nicht-jüdischen. Zahlreiche renommierte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Bischof Desmond Tutu aus Südafrika, haben bei ihren Israelbesuchen erklärt, dass das Land Apartheid betreibe.
Das Freiluftgefängnis im Gaza-Streifen gleicht eher einem Ghetto, das Israel völlig abgeriegelt hat und zu dem es allein den Schlüssel besitzt. In regelmäßigen Abständen werden die Bewohner bombardiert oder durch Scharfschützen traktiert, sollten sie es einmal wagen, mit ihren selbstgebastelten Raketen ins israelische Kernland zu schießen. Zurückgeschlagen wird dann mit den besten Waffen der Welt, made in the U. S. and paid for by the U. S. taxpayer.
Die Behauptung, Antizionismus sei „immer antisemitisch“ verdeutlicht abschließend eine weitere Stoßrichtung des Beitrages. Seit der Entstehung des Zionismus, gab es Widerstand von hunderttausenden von Juden, die den Zionismus als rassistische Ideologie ablehnen. Die Ultra-Orthodoxen Juden von Neturei Karta lehnen nicht nur den Staat Israel völlig ab, sondern auch den Zionismus, weil beide einen Frevel gegenüber Gott darstellten.
Antizionismus hat nichts mit Antisemitismus zu tun, weil es sich bei dieser ideengeschichtlichen Richtung um die rationale Kritik am Zionismus handelt. So haben die überwiegende Zahl der deutschen Rabbiner und des deutsche Judentums zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Zionismus völlig abgelehnt und dafür gesorgt, dass der erste Zionistenkongress nicht in München stattfinden konnte. Die Zionisten mussten in Basel tagen.
Mena-Watch ist ein parteiische Website, auf der sich überwiegend Israelfanatiker tummeln. die ihren Tunnelblick pflegen. Namen wie Thomas Eppinger, Alex Feuerherdt, Stefan Frank oder die Gastautoren Matthias Küntzel, Thomas von der Osten-Sacken, Ulrich Sahm, um nur die fanatischsten zu nennen, überbieten sich in ihrer Lobhudelei von Israels rechtswidriger Politik.
Dass Israel „jüdisch und demokratisch“ sei, ist das eigentliche Gerücht über Israel. Solange man an dieses Oxymoron glaubt, solange bleibt der Kampf gegen den zionistischen Rassismus und Kolonialismus halbherzig.
Wie lange will sich die Öffentlichkeit diesen Unsinn noch gefallen lassen?