Dienstag, 30. März 2021

Utopien für ein besseres Morgen

 

"Utopien sind Sehnsuchtsorte. Schon seit der Antike spielen sie im politischen Denken eine zentrale Rolle. Mit Utopien kann man bestehende Verhältnisse offensiv kritisieren und gleichzeitig eine Perspektive bieten", schreibt Kurt Beck im Vorwort. Fortschritt scheint ohne eine utopische Haltung schwer möglich.

Die aktuellste Utopie besteht in der Schaffung einer gerechten Weltwirtschaftsordnung. Neben Papst Franziskus scheinen eine solche Utopie fast alle Politiker zu fordern. Die in diesem Buch versammelten Autoren und Autorinnen scheinen sich der Sozialdemokratie verpflichtet zu fühlen. Für Heidemarie Wieczorek-Zeul kann es aber eine globale gerechte Ordnung nur geben, wenn die zentralen Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität das Fundament einer solchen Ordnung bilden.

Eine Weltwirtschaftsordnung bedarf als flankierende Maßnahme eine Weltrechtsordnung. Bei der Verwirklichung solcher utopischer Ziele bedarf es eines langen Atems, Geduld und Ausdauer. Max Weber hat als das Bohren dicker Bretter genannt. Ob dafür die Zeit ausreichen wird, anlässlich sich überstürzender Horrorszenarien, kann nur durch die Realisierung von Utopien beantwortet werden. Ob dafür eine sozialdemokratische ausreicht, darf jedoch bezweifelt werden.