Dienstag, 8. April 2014

Jesuitenpater Frans Van der Lugt in Homs hingerichtet



Am Montagmorgen ist der seit fast 50 Jahren in Syrien lebende Jesuitenpater Frans van der Lugt in Homs von Unbekannten erst misshandelt und dann durch zwei Kopfschüsse vor seinem Haus hingerichtet worden. Das Viertel Bustan al-Diwan wird von den Aufständischen kontrolliert. Bisher hat sich noch niemand zu der Tat bekannt. Zuletzt war Pater Van der Lugt als Vermittler zwischen den Aufständischen und Regierungsvertretern tätig, um die Not der Menschen zu lindern, wie Asianews berichtet. 

Trotz mehrfacher Aufforderung wollte Pater Frans die Stadt nicht verlassen. Er müsse sich um die Menschen kümmern, die noch im zerstörten Zentrum der Stadt verblieben seien. Neben einigen wenigen Christen sind dies mehrheitlich Muslime. Für Pater Frans spielte der Glaube der Menschen jedoch keine Rolle. Durch seinen  Aufruf vom Februar 2014, in dem er auf die dramatische Lage der Menschen in Homs aufmerksam machte, wurde Van der Lugt über Syrien hinaus bekannt. „Wir wollen nicht sterben in einem Meer von Elend und Leid“, so der Pater im Februar. In diesem Appell betonte Pater Frans auch, dass von den einst 60 000 Christen in Homs noch zirka 60 zurückgeblieben seien. Frans van der Lugt betrachtete Syrien als seine Heimat und wollte dort beerdigt werden. 

Der Jesuitenpater gehört zu den über 150 000, die bereits durch den Bürgerkrieg ihr Leben verloren haben. Für diese brutale Gewalt trägt sowohl das Assad-Regime als auch die vom Westen und seinen radikalislamischen Verbündeten Saudi-Arabien und Katar unterstützten und finanzierten Salafisten und Dschihadisten die Verantwortung. Wie diese Terroristen mit ihren muslimischen Mitbrüdern umgehen, kann man hier sehen. Die Hinrichtung von Pater Frans van der Lugt trägt deren Handschrift.