Wer behauptet, das die Nationen schlafwandlerisch in den Ersten Weltkrieg getaumelt seien, ist naiv. Nichts in der internationalen Politik passiert grund- oder planlos. Schon 1914 ging es um geostrategische Interessen, und zwar der Briten. Wider anderslautender Behauptungen war das deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1914 die friedlichste Macht in Europa, es hat keinen einzigen Krieg geführt. Großbritannien dagegen mehr als zehn, die Franzosen drei und das Zarenreich zwei. Großbritannien wollte den Aufstieg des Deutschen Kaiserreiches als Akteur und letztendlich als Konkurrent verhindern. Dafür war ihm auch ein Krieg nicht zu schade.
Wer wissen will, wie die US-amerikanische Globalstrategie langfristig funktioniert, sollte unbedingt das Buch von Willy Wimmer und Wolfgang Effenberger, "Wiederkehr der Hasardeure", lesen. Es ist nicht verwunderlich, dass die deutschen "Pentagon-Sprachrohre" wie "Süddeutsche Zeitung", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Die Zeit" oder das Magazine "Der Spiegel", um nur die wichtigsten zu nennen, dieses Buch totschweigen. Ihre führenden Leitartikler sind fest in die US-amerikanisch-dominierte NATO-Kriegsallianz eingebunden und haben vergessen, was deutsche Interessen sind.
Die geopolitischen Überlegungen und Strategien der USA laufen auf einen Dritten Weltkrieg hinaus. Die USA sind das kriegslüsternste Land, was ein Blick in die Geschichte zeigt. Es sollte also Abschied von der Vorstellung genommen werden, dass die USA Frieden wollen. Je intensiver die US-amerikanische politische Klasse von Demokratie, Freiheit, Menschenrechten und Freihandel redet, desto intensiver bereitet sie sich auf Krieg vor. Mehr zum Buch hier.