Montag, 20. Juli 2015

Luckes ALFA-Partei - ein politischer Rohrkrepierer

Die Alfa-"Romeo"-Partei erleidet kurz nach dem Start einen Totalschaden.
Bernd Lucke, der geschasste Ex-Vorsitzende der "Alternative für Deutschland" (AfD) hat am Wochenende mit 70 Getreuen in Kassel eine neue Partei mit Namen "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (Alfa) gegründet. Kaum war die neue Sekte aus der Taufe gehoben, gibt es bereits mächtig Ärger über das Namenskürzel. Denn "Alfa" existiert bereits als eingetragener Verein: "Aktion für Lebensrecht für Alle e. V." (Alfa). Lucke muss jetzt schleunigst eine neue Namenstaskforce ins Leben rufen, damit das ganze Unterfangen nicht völlig zur Lachnummer verkommt, was es jetzt bereits ist. 

Die programmatischen Leitlinien dieser Sekte bestehen aus einem Sammelsurium von Politphrasen, die auch die anderen Parteien in ihren Parteiprogrammen zusammengestellt haben. Diese Phraseologie liest sich wie ein Verschnitt der FDP-Rhetorik. Selbst Christian Lindner, der zur Zeit amtierende FDP-Vorsitzende, äußert sich aus politischer Opportunität kritisch in Bezug auf die Dauerrettung Griechenlands. Als die FDP noch mit Kanzlerin Merkel regierte, waren sie es, die die ersten Griechenland-Rettungspakte im Deutschen Bundestag durch gewunken haben und die wenigen rationalen FDP-Abgeordneten, die sich dagegen ausgesprochen hatten, mit politischem Mobbing überzogen. 

Auf dem Höhepunkt des Euro-Chaos hat sich die AfD gespalten und die Experten, die etwas zur desaströsen Situation dieser Währung hätten sagen können, haben sich zu einer Sekte zusammengeschlossen. Unpolitischer hätte man nicht handeln können. Lucke droht das Schicksal von Herbert Gruhl, obwohl er ein anders politisches Format besaß als der Alfa-Vorsitzende.

Selbst die wieder zum Leben hochgeschriebene FDP steht laut Umfragen im Augenblick bei fünf Prozent, die AfD hingegen nur noch bei vier. Luckes Sekte ist zur Zeit demoskopisch nicht messbar. Die AfD hingegen wird von den Konzern- und Staatsmedien in die rechtsextreme Ecke geschrieben. Auch dieses Experiment dürfte sich erledigt haben. Für Kanzlerin Angela Merkel könnte es gar nicht besser laufen. 

Lucke muss es sich politisch zuschreiben lassen, die zweite geglückte Neugründung einer Partei in der Bundesrepublik nach "Den Grünen" formvollendet vor die Wand gefahren zu haben. Beiden "Parteien" wird die herrschende Klasse keine Träne nachweinen.