Die Zerstörung einer Nation ist kein alltäglicher Vorgang in den internationalen Beziehungen. Eine solche findet vor den Augen der Weltöffentlichkeit seit dem Sechstagekrieg vom Juni 1967 in Palästina statt und geht mit dem Bau einer acht Meter hohen Mauer und eines Schutzwalles seiner Vollendung entgegen. Als „Palästinenserstaat“ übrig bleiben werden Gefängnis-ähnliche Gebilde, die weiterhin von den israelischen Besatzern bewacht werden dürften. Hat die palästinensische Bevölkerung diese als die Erfüllung ihrer Träume von einem eigenen Staat schon immer ersehnt?
Die Israelin Tikva Honig-Parnass und der US-amerikanische Palästinenser Toufic Haddad haben in Anlehnung an ihre Zeitschrift „Between the Lines“ unter gleichnamigem Titel einen Sammelband herausgegeben, der an die kritische Tradition dieser Zeitschrift anknüpft. Einige der Beiträge sind Nachdrucke. War diese Zeitschrift deshalb so „gefährlich“, weil sie den westlichen Medien den Spiegel vorhielt, dass in Israel und Palästina nicht zwei „gleichberechtigte“ Partner gegen die „Extremisten“ in ihren Reihen kämpften, sondern es um die Auseinandersetzung zwischen einem „Kolonisierungsprojekt“ und dem Widerstand eines „kolonisierten Volkes“ ging, wie die Herausgeber hervorheben? Dieser Verwischung der realen Konfrontationslinien war es wohl geschuldet, dass im Westen der Widerstand eines unterdrückten und kolonisierten Volkes als „Terror“ porträtiert und verdammt worden ist, wohingegen die Kolonialmacht nur „Frieden“ wollte und „bereit war zu verhandeln“.
Die Meinung der Herausgeber im Vorwort lässt erahnen, warum diese Zeitschrift nicht mit westlicher Unterstützung überleben konnte. „Es besteht kein Zweifel, dass die politische Ausrichtung von Between the Lines auf unserer antiimperialistischen und antizionistischen Position und unserem Klassenbewusstsein beruht.“ Die Beiträge setzen sich kritisch mit der Fortsetzung des „zionistischen Kolonisierungsprojektes“ und dessen Unterstützung durch den „US-Imperialismus“ auseinander. Gerade an diesem Analyseraster dürfte die Überzeugungskraft einiger dieser Beiträge leiden. So ist die Einleitung, welche die Ereignisse bis zum Ausbruch der Al-Aqsa-Intifada beschreibt, sehr klar und mutig. Eine weite Verbreitung könnte zu einer realitätsnäheren Einschätzung der Ereignisse beitragen.
Die Beiträge des ehemaligen Knesset-Abgeordneten Azmi Bishara, der es aufgrund von fragwürdigen Anschuldigungen vorgezogen hat, sein Abgeordnetenmandat niederzulegen und nicht nach Israel zurückzukehren, oder von Adi Ophir, Professor für Philosophie an der Universität von Tel Aviv, Salah Abdel Jawwad, Professor für Geschichtswissenschaft an der Bir-Zeit-Universität, Ilan Pappe, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Haifa und augenblicklich im Exil in Großbritannien lehrender Israeli, dem britischen Israel-Korrespondenten Graham Usher sowie dem Abgeordneten des palästinensischen Parlaments Husam Khader, u. a. m. stellen unverblümt den Nahostkonflikt und die repressive Besatzungspolitik Israels dar. Daneben gibt es noch weitere Beiträge des Herausgeber und der Herausgeberin.
Die Beiträge dieses Sammelbandes liegen quer zur Sichtweise des politischen Mainstreams. Die Sympathien der Autoren und Autorinnen sind auf Seiten der unterdrückten Palästinenser. Die Al-Aqsa-Intifada wird als ein „humaner“ Versuch gesehen, das israelische Besatzungsregime abzuschütteln. „The Al Aqsa Intifada ist a testament to the determined human will to challenge enormous powers of oppression.“ Die Aussage des ehemaligen israelischen Außenministers Silvan Shalom wird kritisiert, der den Widerstand der Palästinenser in einen „globalen Kampf gegen den Terrorismus“ einordnete. Der Widerstand der Hamas wird nicht als „Terrorismus“ oder als Herausforderung des Westens verstanden. Toufic Haddad schreibt abschließend: „Weder Scheich Yassin noch Hamas hatten jemals etwas zu tun mit Huntingtons ´Clash of civilization`“. Er zitiert aus einem Beitrag der Journalistin Amira Hass, die in Haaretz vom 2. April 2004 Yassin wie folgt zitiert: „Kein Palästinenser sagt, dass wir die Juden ins Meer treiben wollen. Die Palästinenser sagen nur, dass sie im Land ihre Vorfahren leben wollen und dass alle von uns - Muslims, Juden und Christen – im Geiste der Demokratie zusammen leben wollen. Das Problem besteht darin, dass die Juden den anderen nicht ihre Rechte zugestehen wollen. Sie wollen ein rassistisches Regime etablieren (…). Wir haben niemals anderen unsere Prinzipien aufgezwungen, noch wollen wir diese durch Gewalt anderen diktieren. Es wird kein Diktat geben. Es geht um die Lehre der eigenen Religion in einem Staat, der die Menschenrechte respektiert.“ Selbst Yassin ging es primär um die nationalen Rechte der Palästinenser. “Obwohl Israel dies verstanden hat, unterzeichnete es sein Todesurteil“, so der Autor.
Dieser Band bietet eine Vielzahl kritischer Beiträge, die in den westlichen Medien in dieser Form niemals veröffentlicht worden wären, da sie Israels Besatzungsherrschaft in seiner unverblümten Form darstellen. So meinen die Herausgeber, dass das „zionistische Kolonisierungsprojekt“ ohne die Protektion des „US-amerikanischen Imperialismus“ nicht möglich gewesen wäre. Sein Ziel sei die „Eliminierung der palästinensischen Nation“. Wenn diese Einsicht zur Horizonterweiterung der Öffentlichkeit beitragen würde, hätte das Buch seinen Zweck erfüllt.
Die Israelin Tikva Honig-Parnass und der US-amerikanische Palästinenser Toufic Haddad haben in Anlehnung an ihre Zeitschrift „Between the Lines“ unter gleichnamigem Titel einen Sammelband herausgegeben, der an die kritische Tradition dieser Zeitschrift anknüpft. Einige der Beiträge sind Nachdrucke. War diese Zeitschrift deshalb so „gefährlich“, weil sie den westlichen Medien den Spiegel vorhielt, dass in Israel und Palästina nicht zwei „gleichberechtigte“ Partner gegen die „Extremisten“ in ihren Reihen kämpften, sondern es um die Auseinandersetzung zwischen einem „Kolonisierungsprojekt“ und dem Widerstand eines „kolonisierten Volkes“ ging, wie die Herausgeber hervorheben? Dieser Verwischung der realen Konfrontationslinien war es wohl geschuldet, dass im Westen der Widerstand eines unterdrückten und kolonisierten Volkes als „Terror“ porträtiert und verdammt worden ist, wohingegen die Kolonialmacht nur „Frieden“ wollte und „bereit war zu verhandeln“.
Die Meinung der Herausgeber im Vorwort lässt erahnen, warum diese Zeitschrift nicht mit westlicher Unterstützung überleben konnte. „Es besteht kein Zweifel, dass die politische Ausrichtung von Between the Lines auf unserer antiimperialistischen und antizionistischen Position und unserem Klassenbewusstsein beruht.“ Die Beiträge setzen sich kritisch mit der Fortsetzung des „zionistischen Kolonisierungsprojektes“ und dessen Unterstützung durch den „US-Imperialismus“ auseinander. Gerade an diesem Analyseraster dürfte die Überzeugungskraft einiger dieser Beiträge leiden. So ist die Einleitung, welche die Ereignisse bis zum Ausbruch der Al-Aqsa-Intifada beschreibt, sehr klar und mutig. Eine weite Verbreitung könnte zu einer realitätsnäheren Einschätzung der Ereignisse beitragen.
Die Beiträge des ehemaligen Knesset-Abgeordneten Azmi Bishara, der es aufgrund von fragwürdigen Anschuldigungen vorgezogen hat, sein Abgeordnetenmandat niederzulegen und nicht nach Israel zurückzukehren, oder von Adi Ophir, Professor für Philosophie an der Universität von Tel Aviv, Salah Abdel Jawwad, Professor für Geschichtswissenschaft an der Bir-Zeit-Universität, Ilan Pappe, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Haifa und augenblicklich im Exil in Großbritannien lehrender Israeli, dem britischen Israel-Korrespondenten Graham Usher sowie dem Abgeordneten des palästinensischen Parlaments Husam Khader, u. a. m. stellen unverblümt den Nahostkonflikt und die repressive Besatzungspolitik Israels dar. Daneben gibt es noch weitere Beiträge des Herausgeber und der Herausgeberin.
Die Beiträge dieses Sammelbandes liegen quer zur Sichtweise des politischen Mainstreams. Die Sympathien der Autoren und Autorinnen sind auf Seiten der unterdrückten Palästinenser. Die Al-Aqsa-Intifada wird als ein „humaner“ Versuch gesehen, das israelische Besatzungsregime abzuschütteln. „The Al Aqsa Intifada ist a testament to the determined human will to challenge enormous powers of oppression.“ Die Aussage des ehemaligen israelischen Außenministers Silvan Shalom wird kritisiert, der den Widerstand der Palästinenser in einen „globalen Kampf gegen den Terrorismus“ einordnete. Der Widerstand der Hamas wird nicht als „Terrorismus“ oder als Herausforderung des Westens verstanden. Toufic Haddad schreibt abschließend: „Weder Scheich Yassin noch Hamas hatten jemals etwas zu tun mit Huntingtons ´Clash of civilization`“. Er zitiert aus einem Beitrag der Journalistin Amira Hass, die in Haaretz vom 2. April 2004 Yassin wie folgt zitiert: „Kein Palästinenser sagt, dass wir die Juden ins Meer treiben wollen. Die Palästinenser sagen nur, dass sie im Land ihre Vorfahren leben wollen und dass alle von uns - Muslims, Juden und Christen – im Geiste der Demokratie zusammen leben wollen. Das Problem besteht darin, dass die Juden den anderen nicht ihre Rechte zugestehen wollen. Sie wollen ein rassistisches Regime etablieren (…). Wir haben niemals anderen unsere Prinzipien aufgezwungen, noch wollen wir diese durch Gewalt anderen diktieren. Es wird kein Diktat geben. Es geht um die Lehre der eigenen Religion in einem Staat, der die Menschenrechte respektiert.“ Selbst Yassin ging es primär um die nationalen Rechte der Palästinenser. “Obwohl Israel dies verstanden hat, unterzeichnete es sein Todesurteil“, so der Autor.
Dieser Band bietet eine Vielzahl kritischer Beiträge, die in den westlichen Medien in dieser Form niemals veröffentlicht worden wären, da sie Israels Besatzungsherrschaft in seiner unverblümten Form darstellen. So meinen die Herausgeber, dass das „zionistische Kolonisierungsprojekt“ ohne die Protektion des „US-amerikanischen Imperialismus“ nicht möglich gewesen wäre. Sein Ziel sei die „Eliminierung der palästinensischen Nation“. Wenn diese Einsicht zur Horizonterweiterung der Öffentlichkeit beitragen würde, hätte das Buch seinen Zweck erfüllt.