Klaus Wowereit mit "Berühmtheiten" beim CSD am 23. Juni 2012 in Berlin. |
Der "Vorsitzende" des Berliner politischen Funparks tritt von der Bühne ab. Klaus Wowereit gehörte einst zu Deutschlands beliebtesten Sozialdemokraten. Konnte er in den Anfangsjahren noch durch seine flotten Sprüche die Öffentlichkeit bei Laune halten: "Ich bin schwul - und das ist auch gut so, liebe Genossinnen und Genossen", so Wowereit auf einem Parteitag der SPD am 10. Juni 2001, so wirken seine Aussagen über den Berlin-Brandenburger-Flughafen nur peinlich.
Am 10. Mai 2010 verkündete der Regierende Bürgermeister im "Tagesspiegel": "Wir stehen kurz vor der Eröffnung des BBT, des Willy-Brandt-Flughafens. Das war ein hartes Stück Arbeit (...) aber in den letzten Jahren haben wir gezeigt, dass wir dieses riesige Infrastrukturprojekt erfolgreich umgesetzt haben. Immerhin sind wir bei einem Bauvorhaben der öffentlichen Hand bis heute sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen." Ob der Flughafen 2020 oder erst um die Jahrhundertwende eröffnet wird, steht noch in den Sternen. Zum Schluss wollte dem Regierenden politisch fast nichts mehr gelingen.
Hat der überraschende Rücktritt Wowereits vielleicht etwas mit der Verurteilung seines Parteigenossen Ingolf Deubel in Rheinland-Pfalz zu tun? Im Vergleich zu Berlin ging es bei der Nürburgring-Pleite in "König-Kurts-Reich" um Peanuts. Wäre es nicht an der Zeit, dass sich die Berliner Staatsanwaltschaft mit dem finanziellen Moloch Berliner Großflughafen beschäftigt und Licht ins Dunkel dieses Steuergeld-Vernichtungsprogramms bringt? Dass Wowereit endlich geht, "ist auch gut so"!