Ayatollah Khamenei addresses Western Youth. |
Zum wiederholten Mal hat sich Irans geistliches Oberhaupt, Ayatollah Ali Khamenei, an die Jugend des Westens gewandt und sie aufgefordert, "die Bedrohung durch den Terrorismus und dessen Wurzeln in der Welt zu überdenken und einen tiefen Einblick in den Islam zu finden." Anlass ist der jüngste "blinde Terrorismus" in Paris. Der größte Teil der Jugendlichen sei falsch und schlecht informiert über den Islam, weil die Medien voreingenommen für Israel und den Zionismus seien. Die Muslime lebten in einem Klima von Islamophobia und Verzweiflung, die dazu beigetragen hätten, dass sich Teile von ihnen dem militanten und jihadistischen Bewegungen angeschlossen hätten. Das Übel des Terrorismus begann 1979 mit den "Segnungen" der USA in Afghanistan.
Dass Iran von der westlichen politischen Klasse und ihren folgsamen Medien so heftig bekämpft werde, liege in seiner Unterstützung für Palästina und seinem Widerstand gegenüber dem westlichen Imperialismus begründet. Beides nicht vergebbare "Sünden". Der Ton von Khameneis Rede ist freundlich, ruhig, intelligent und mitfühlend. Er forderte, dass "die Trauernden im Westen über die französische Tragödie für einen Moment innehalten". Heute gebe es nur "sehr wenige Menschen, die nicht informiert über die Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika bei der Erschaffung, Pflege und Bewaffnung von Al-Qaida, der Taliban und ihrer unheilvollen Nachfolger sind". Die US-Invasion im Irak hat zu dem Chaos geführt, das den sogenannten Islamischen Staat (ISIS) erst geschaffen hat.
Vielleicht gibt es in den Staats- und Konzernmedien noch einige wenige mutige Journalisten/innen, die über diese Rede schreiben könnten. Nicht der schiitische Islam stellt eine Gefahr für den Westen dar, sondern die saudi-arabische Variante. Der "Freund" und "Verbündete" der USA und seiner westlichen Satellitenstaaten ist das größte Problem im Kampf gegen den Terror. Ein Kampf gegen ISIS ergibt nur dann einen Sinn, wenn der Westen bereit ist, auch gegen Saudi-Arabien und Katar militärisch vorzugehen.