Dienstag, 4. Juni 2013

Börne-Preis 2013: Der eine kommt, der andere geht!

Börne-Preisträger!?
2007 wurde einem Journalisten der Börne-Preis verliehen. In diesem Gremium, so scheint es, kungeln ehemalige Preisträger, Laudatoren und andere Funktionäre den jeweiligen Preisträger/in aus und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter. 

Aus Protest gegen den diesjährigen Preisträger, Peter Sloterdijk, seines Zeichens Professor für Philosophie, hat nun der Preisträger aus 2007 seinen Preis dem Komitee mit publizistischem Getöse vor die Füße geschmissen. Was mit dem Preisgeld von 20 000 Euro geschieht, bedarf noch der Klärung.  

Der Protest des Welt-Autors richtet sich gegen Sloterdijks unzureichende Würdigung der Terroranschläge vom 11. September 2001. En Passant bekommt auch noch Roger Willemsen einen Tritt vors Schienbein. Wie kann es sein, dass sich ein Journalist anmaßt, wer welche Stellungnahme zum diesem Kapitalverbrechen abgibt?  

Die Geste des Journalisten wirkt lächerlich. Solidarisieren sich vielleicht noch weitere Preisträger mit ihm wie weiland bei dem organisierten Protest der „Israellobby“ gegen die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an die deutsch-israelische Menschenrechtsanwältin Felicia Langer? Damals wollten einige den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler erpressen, indem sie ihm drohten, ihr Verdienstkreuz zurückzugeben, wenn er die Verleihung nicht rückgängig machen würde. 

Selbst über diese politische Episode ist die Zeit hinweggegangen. Wenn es nicht doch noch zu einem organisierten Protest gegen den diesjährigen Preisträger kommt, dürfte die Rückgabe des Preises von einem in die Jahre gekommenen Journalisten noch nicht einmal als Treppenwitz taugen. Ist es nicht Usus in dieser Gesellschaft, dass ehemalige Preisträger die Laudatio auf den neu gekürten halten? Bei diesem Duo wäre jedenfalls für Unterhaltung gesorgt.