Syriens Präsident Bashar al-Assad und der ARD-Korrespondent Thomas Aders. |
Die Öffentlich-Rechtlichen Staatsmedien bestätigen sich zum wiederholten Male in der Manipulation der öffentlichen Meinung. Jüngstes Beispiel ist das eigentlich gute Interview zwischen Syriens Präsident Bashar al-Assad und dem ARD-Korrespondenten Thomas Aders vom 1. März 2016. Der Interviewer entwertet seine eigene Arbeit, indem er al-Assad eine Aussage in den Mund legt, die dieser gar nicht gemacht hat.
Auf die Frage von Aders, ob Syrien nach wie vor ein souveräner Staat sei oder seine Politik bereits in Teheran bzw. im Kreml gemacht werde, antwortete al-Assad folgendermaßen:
„Der Begriff Souveränität ist relativ und verhältnismäßig. Vor der Krise hielt Israel unser Land besetzt, und wir betrachteten unsere Souveränität so lange nicht als vollständig, wie wir unser Land nicht zurückhatten. Und jetzt überschreiten während der Krise zahlreiche Terroristen unsere Grenze, und viele Flugzeuge der Amerikaner und ihrer Alliierten (was man dort als Allianz bezeichnet) verletzen unseren Luftraum. Auch hier kann man nicht von vollständiger Souveränität sprechen. Gleichzeitig ist man allerdings nach wie vor souverän, wenngleich nicht im vollen Umfang des Begriffs, wenn man eine Verfassung hat, wenn die Institutionen funktionieren und wenn der Staat mit seiner Arbeit ein Minimum für das syrische Volk leistet und wenn schließlich das syrische Volk sich keiner anderen Macht zu unterwerfen hat, was sicher das Wichtigste von allem ist.“
Was macht der Journalist aus dieser Aussage? Er leitet seinen Vorspann zum Interview mit einer Selbstverständlichkeit ein, die jeder Regierungschef auch so von sich geben würde, und zwar: Dass al-Assad am Überleben seiner Regimes großes Interesse habe und er dafür alles tun werde, um jeden Terroristen zu bekämpfen; dies habe er klipp und klar gesagt, konzediert Aders. Was aber folgt, ist eine bewusste Desinformation - oder umgangssprachliche ausgedrückt - eine glatte Lüge.
"Und trotzdem hat er, und das fand ich sehr interessant, zugegeben, dass die Souveränität Syriens, mittlerweile nicht mehr vollständig sei, eben durch die Hilfe, durch die Waffenhilfe von Russland, vom Iran und von der libanesischen Hisbollah.“
Mit keinem Wort hat al-Assad diese drei Namen im Interview erwähnt. Dass die anderen Staatsmedien diese Lüge aufgegriffen haben, zeigt zum Beispiel dpa: „Er räumte ein, dass Syrien nicht mehr ,vollständig souverän‘ sei und militärische Hilfe aus Russland, dem Iran und aus dem Libanon erhalte.“ Auch diese Meldung entspringt der Phantasie von Machern der veröffentlichten Meinung.
Die Zuschauer glauben der ARD und dem ZDF schon lange nichts mehr, haben beide Sendeanstalten sich in die unsägliche Tradition des "Schwarzen Kanals" eingereiht und ihre eigenen "Sudel-Edes" hervorgebracht. Dass die Menschen in der BRD auch noch diese produzierte Desinformation aus ihrer eigenen Tasche bezahlen müssen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Den so genannte öffentliche Auftrag zur Information, den diese Staats- und Regierungsmedien für sich in Anspruch nehmen, haben sie schon lange verwirkt. Besonders deutlich wurde dies in der Berichterstattung über die Vorfälle in der Silvesternacht in Köln. Alle Anstalten haben versucht, die sexuellen Übergriffe unter den Teppich zu kehren.
Hat Aders diese Desinformation aus eigenem Antrieb in die Welt gesetzt oder wurde ihm das von den ARD-Ideologen vorgegeben?