George W. Bush und seine deutsche Möchtegern-Kriegerin. |
Wenn der 1. April nicht schon lange passé wäre, könnte man meinen, zwei ehemalige Unions-Politiker, der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler und der Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung Willy Wimmer, hätten sich mit ihrem "Offenen Brief" an Frau Merkel einen Aprilscherz geleistet. In dem vom Nachrichtenmagazine Der Spiegel veröffentlichten Brief, verlangen Gauweiler und Wimmer von der Bundeskanzlerin zuzugeben, dass der Irakkrieg ein Fehler gewesen war. Sorry, wie politisch naiv ist das denn? Weder werden sie eine Antwort noch irgendeine Reaktion von dieser Person erhalten, was sie natürlich wissen.
Dass Merkel für jeden Krieg zu haben ist, sollten Sie wissen. Deutschland ist Dank Gerhard Schröders Wahlsieg über Edmund Stoiber, der auch gegen eine deutsche Beteiligung am Irakkrieg eingetreten ist, vor einem Desaster bewahrt worden. Es reicht schon, dass Deutschlands Freiheit angeblich am Hindukusch verteidigt werden sollte. Dieses Abenteuer hat nicht nur 55 deutschen Soldaten das Leben gekostet, sondern auch Milliarden Euro sind am Hindukusch sinnlos verpulvert worden, und die Taliban sind stärker als jemals zuvor.
Warum sollte sich Merkel für etwas entschuldigen oder sogar "Reue" zeigen, woran sie gar nicht beteiligt war? Hat Sie nicht politisch so vieles ausgesessen, als dass man von ihr etwas anderes erwarten könnte? Die Veröffentlichung des Chilkot-Berichts in Großbritannien ist eine Abrechnung mit Tony Blairs unverantwortlicher Politik und seiner Vasallen-Treue zu Bush und seiner neokonservativen Clique. In dieser Vasallen-Treue kann Merkel diesem Bush-Pudel durchaus das Wasser reichen. Alles, was Gauweiler und Wimmer über das Ergebnis des Berichtes geschrieben haben, ist völlig d'accord. Dass diese Kanzlerin und ihre "Kriegsministerin" Ursula von der Leyen im neuen "Weißbuch" ein globales deutsches militärisches Engagement postuliert haben, sollte die beiden Briefeschreiber nach den Reden von Gauck, Steinmeier und von der Leyen auf der 50. Münchener Sicherheitskonferenz 2014 nicht überraschen. Merkel hat nur das nachvollzogen, was ihre "Wasserträger" und Präsident Obama vorbereitet haben.
Wie kann man von einer Person "Reue" verlangen oder überhaupt die Frage stellen, ob sie damals nicht auf den Papst hätte hören sollen? Beide Fragen zeugen von einer politischen Naivität, die man von diesen politischen Schwergewichten nicht erwartet hätte. Als ehemalige CDU/CSU-Abgeordneten des Deutschen Bundestages müssten sie eigentlich Merkel besser kennen und wissen, dass sie nicht in solchen "christlichen" Kategorien denkt. Ihre Sozialisation erfolgte in einem stalinistischen Umfeld, nach dessen "Wertvorstellengen" sie Politik betreibt. Ihre politische Karriere ist mit "politischen Leichen" gepflastert, die jedermann kennt. Den Autoren sollte bekannt sein, wie aggressiv sie Papst Benedikt VI. in der Causa Williamson kritisiert hat. Es ist von Merkel keinerlei Kritik an der Unterdrückungspolitik der rechtsnationalistischen und chauvinistischen Netanyahu-Regierung oder des Erdogan-Regimes überliefert. Beides käme einer "Majestätsbeleidigung" gleich. Dass die CDU/CSU unter Merkel und ihren Yuppies noch irgendetwas mit christlichen oder nichtchristlichen Wertvorstellungen zu tun hat, scheint außer Gauweiler und Wimmer nur noch der Weihnachtsmann zu glauben.
Natürlich wäre Merkel, wenn sie an der Macht gewesen wäre, mit den Bush-Kriegern in den Irakkrieg gezogen. Um dieser Polit-Hasardeurin in Berlin die Rote Karte zu zeigen und um Deutschland vor weiteren Kriegen wie z. B. in der Ukraine zu bewahren, sollte der Bundestag durch ein konstruktives Misstrauensvotum diese Kanzlerin abwählen. Leider gibt es keinen vorzeigbaren Gegenkandidaten, deshalb sollte bei der Bundestagswahl 2017 die Merkel-Regierung abgewählt werden wie weiland 1998 die Kohl-Regierung.