Schulz nimmt Maß an Genossen Erich! |
Kein geringerer als Peer Steinbrück, Ex-Kanzlerkandidat und Ex-Finanzminister, hat jetzt in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) seinem Parteifreund "Erich Schulz-Honecker" versucht, Ratschläge zu erteilen. Ein Loser-Typ erteilt einem zukünftigen Loser gute Ratschläge, wie es sich unter so genannten Parteifreunden gehört.
So ist die Gerechtigkeitsrhetorik der SPD nicht hinreichend, das Thema ist politisch ausgelutscht. Für die SPD jedoch nicht, da sich innerhalb ihres Führungskaders eine große Gerechtigkeitslücke auftut, insbesondere bei "Schulz-Honecker". Der Nepotismus und das Finanzgebaren dieses unwiderstehlichen "Hoffnungsträgers" müssen im Wahlkampf unter die Lupe genommen werden.
Für Steinbrück ist die Rot-Rot-Grüne-Koalition im Westen ein No-Go. Aber mit wem will dann die SPD regieren? Vermutlich wieder als Juniorpartner unter Merkel. Nachdem Schulz in drei Landtagswahlen mit seinem Zug Karambolagen verursacht hat, sollte die SPD ihn in die politische Asservatenkammer im Willy-Brandt-Haus verbannen. Steinbrück meint natürlich, man könne die Pferde nicht mehr mitten im Galopp wechseln. Außer Steinbrück scheint niemand SPD-Pferde im Galopp gesichtet zu haben. Es gibt einen absoluten Renner unter den SPD-Funktionären auf den Job als Kanzlerkandidat: Ralf Stegner, der gewöhnlich zum Lachen in den Kohlenkeller geht.
In der Tat war die 100-Prozent-Wahl von Martin Schulz der Anfang von seinem Ende. Die Parteiführung hatte noch nicht einmal den Anstand, einigen Funktionären zu sagen, dass sie gegen Schulz stimmen sollten. Oder wollte man Honeckers oder Kim Jong-Uns Wahlergebnisse noch toppen?
Die SPD bringt immer wieder Personen hervor, die den Mut haben, den eigenen Genossen die Realität vor Augen zu führen. Kanzler Helmut Schmidts Aussagen über seine Partei sind Legion. Auch der legendäre und einzig fähige Bundesgeschäftsführer der SPD, Peter Glotz, hat seine Partei vor ihrer vermeintlichen "Weltmachtrolle" gewarnt. Wie es scheint, vergebens. Der Realitätsverlust hat die Partei in der Person von "Schulz-Honecker" wieder eingeholt.
Wer möchte der Analyse von Peer Steinbrück widersprechen, dass die SPD häufig zu "verbiestert" und "wahnsinnig überzeugt von der eigenen Mission" sei? Glück auf "Erich Schulz-Honecker" und steig doch zur Abwechslung einmal auf die gute alte Trambahn um.