HMB ist ein Alleskönner, auf neudeutsch ein allrounder oder ein handyman. Wenn er nicht skurrile Artikel für sein Leib-und-Magen-Blatt pinselt oder mit seinem treuherzigen Diener auf „Safari“ geht, betätigt er sich als „Quizmaster“ für seine Fangemeinde. Vielleicht hätten ihm die Medienverantwortlichen vom Lerchenberg „Wetten dass …?“ anbieten sollen; mit ihm als Conférencier hätte die Sendung ein richtiger „Ladykracher“ werden können. Aber seine augenblickliche Berufung liegt im Aufspüren „neuer-“ oder „alt-neuer“-Antisemiten - frei nach dem Motto: Wer eine andere Meinung zur Politik der israelischen Regierung oder dem Nahostkonflikt hat als HMB, ist ein „Antisemit“. Das ihm dabei ein Muslim behilflich ist, entbehrt nicht einer gewissen Komik.
Der Erfolg des „Quiz“ war durchschlagend, was man nicht unbedingt von solchen Lesern erwartet hätte, welche diese „achgut“-Sammelsurien tagein, tagaus vor die Nase gesetzt bekommen. Der Gewinner erhielt ein Obama-Wahlplakat; dem „corpus delicti“ wurde die Reproduktion der so genannten 5 Frankfurter versprochen. Wer kann schon mit diesen etwas anfangen? Folglich sollten sie einem schnuppe sein. Besser wäre es, HMB würde eine Postkarte der vier Gerechten anfertigen und unter seinen Fans verteilen lassen; sie wäre tatsächlich ein schönes Schlafzimmer-Accessoire.
Sollte es demnächst wirklich zum Mars gehen, müssen unbedingt die von ihm vorgestellten Bücher mit ins Gepäck, damit den beiden auf ihrer „Mars-Safari“ nicht der „geistige“ Proviant ausgeht. Soeben hat die Mars-Sonde „Curiosity“ so etwas Ähnliches wie Hawaii-Sand (!) auf dem „roten Planeten“ entdeckt. Was heißt das für „Herr und Knecht“: Packt die Badehose ein und nichts wie auf zum Mars! Was macht die Welt aber dann, wenn sie als überzeugte Antizionisten zurückkehren und sich für die geknechteten Palästinenser einsetzen? Werden sie dann als „Antisemiten“ stigmatisiert?
Um diesem Stigma zu entgehen, sollte sich HMB seiner gewichtigen Sätze aus dem Jahre 1989 erinnern, die er in der fortschrittlichen Zeitschrift „Semit“ seines „Freundes“ Abi Melzer in der Juli/August-Ausgabe zu Papier gebracht hat: „Du ahnst in der Tiefe Deiner Seele, dass wir es sind, die den Palästinensern Unrecht tun und nicht umgekehrt, und um dieses Unrecht zu rechtfertigen, musst Du darüber spekulieren, was „die“ tun würden, wenn sie könnten, wie sie wollten." Oder noch treffender: "Entweder wir oder sie", es gehe ums Überleben. Mit einer solchen Blankovollmacht auf den eigenen Namen ließe sich alles begründen und rechtfertigen. Aber am Ende wende sich diese Moral immer gegen ihren Urheber. Habe man sich erst einmal an eine chronische Notwehrsituation gewöhnt, könne man mit der Selbstverteidigung gar nicht mehr aufhören, es müssten dann ständig neue Feinde her, so HMB. Iran fällt da jedem ein, aber es wird noch besser: Nach den Arabern kämen die "jüdischen Verräter" an die Reihe, die "Nestbeschmutzer und Sympathisanten". Moral und Menschlichkeit blieben auf der Strecke, Logik und Vernunft kämen unter die Räder, schrieb zu Recht ein damals weitsichtiger Autor.
Man könnte sagen: „Gut gebrüllt Löwe!“ War HMB nicht insgeheim immer schon ein „Antizionist“? Welcome to the club!