"Antiamerikanismus" ist eigentlich kaschierter "Antisemitismus", so könnte man in nuce das ideologische Pamphlet von Tobias Jäcker in einem Satz zusammenfassen. Bevor man zu diesem Urteil kommt, muss man sich durch einen Wust von vermeintlichen "Antiamerikanismen" hindurch wühlen, die er Autor als Jäger und Sammler zusammengetragen hat.
Dieser Antiamerikanismus sei nicht nur "nationalistisch" grundiert, sondern darüber hinaus auch mit dem "Antisemitismus" verknüpft. Diese "Verschränkung des Antiamerikanismus mit dem Antisemitismus" zeige sich auf der medialen Ebene auf zwei Ebenen: Zum einen trete der Antiamerikanismus mit den Anschlägen vom 11. September 2001 zutage, zum anderen in den "stereotypen Zuschreibungen und Denkmustern, die aus dem Antisemitismus bekannt sind". Zu einen der ersten, die diese pseudo-wissenschaftliche Variante einer Verschwörungstheorie zum Besten gegeben haben, gehört vermutlich der israelische Soziologe Natan Sznaider.
Jäcker, der als Rundfunkredakteur bei "radioeins (rbb)" beschäftigt ist, gehört zu einem Netzwerk von ideologisch grundierten pro-Amerikanern und pro-Zionisten, die sich in Wissenschaft, Politik und Medien tummeln, und deren Ziel es ist, die verbrecherische Politik der "Schurkenstaaten" USA und Israel mit allen Mitteln zu verteidigen und zu rechtfertigen, wozu auch die Denunziation Andersdenkender gehört.
Ein Blick auf das Literaturverzeichnis und die Fußnoten genügt, um zu sehen, wessen Geistes Kind Jäcker ist. Dort findet sich u. a. auch der "Hohe Priester" dieser absurden These von "Antisemitismus und Antiamerikanismus", Andrei S. Markovits, dem der Autor ausdrücklich dankt, und der durch sein Pamphlet "Amerika, dich hasst sich's besser" auch in Deutschland in gewissen Medien zu einer fragwürdigen Berühmtheit gelangt ist. Als Autor taucht Markovits auch in einem von Lars Rensmann und Julius H. Schoeps herausgegebenen Buches auf.
Rensmann, dem der Ruf eines mehr als fragwürdigen "Wissenschaftlers" vorauseilt, fungierte als Zweitgutachter des Jäcker-Buches, was niemanden überraschen sollte, dementsprechend ideologisch und einseitig ist das Buch auch ausgefallen. Rensmann und sein ideologischer Förderer Hajo Funke fungieren auch als Herausgeber der Reihe "Politische Theorie und Kultur" im LIT Verlag, in der bereits Jäckers ideologisches Bändchen "Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September" erschienen ist. Funke betreute auch die Diplomarbeit von Jäcker am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin.
Ob sich die "John Cabor University Rom" bewusst ist, welche wissenschaftliche "Koryphäe" sie mit Rensmann unter ihre Fittiche genommen hat? So mussten zwei Stellen in Rensmanns Buch „Demokratie und Judenbild“ geschwärzt werden, oder die abgegebene Unterlassungserklärung ist mit dem Buch fest verbunden worden.
Eine weitere Begebenheit, die für die Unseriosität von Lars Rensmann spricht, war der Auftritt seines Bruders Jörg anlässlich einer Anhörung des Deutschen Bundestages zum Thema "Antisemitismus". Dort wurde von einen überforderten Vorsitzenden, dem Ex-SPD-MdB Weisskirchen, "Lars Rensmann" als "glänzend ausgewiesen" begrüßt, was auch seine "wissenschaftliche Arbeit dokumentiert" habe. Auf dem Expertenpanel saß aber nicht der "Experte" Lars Rensmann, sondern nur sein Bruder Jörg, der ein Scharlatan auf dem Gebiet des "Antisemitismus" ist. Jörg Rensmann klärte jedoch die intellektuelle Überforderung des Vorsitzenden nicht auf. Obwohl einigen anwesenden Experten aus der antideutschen und zionistischen Szene die Täuschung bekannt war, schwiegen sie und trugen nichts zur Aufklärung bei.
Zurück zum Buch: Wer gedacht hat, der "Antiamerikanismus" sei ein Phänomen, das anlässlich der kolossalen Verbrechen des Bush-Regimes seit 2001 aufgetaucht ist, wird von Jäcker eines Besseren belehrt. Nach ihm reichen seine Anfänge bis 1492 zurück, als Christoph Kolumbus Amerika entdeckte. Kein geringer als Markovits verweist auf die Tatsache, dass "einige der zentralen, heute noch aktuellen Bilder des Antiamerikanismus wie Käuflichkeit, Mittelmäßigkeit und Inauthenzität bereits damals entstanden - in einer Zeit, als Nordamerika noch lange nicht unabhängig und schon gar nicht mächtig war."
Bei Jäckers unzähligen Bemühungen in Deutschland einen "Antiamerikanismus" dingfest zu machen, ist sein Hauptanliegen, den "Antiamerikanismus" als verkappten "Antisemitismus" zu entlarven. Dieser Entlastungs-Antiamerikanismus erscheint als Fortsetzung der historischen "Schlussstrich-Debatte", die Deutschland von der Last der Vergangenheit zu befreien suchte, um endlich "die schmutzige Geschichte" hinter sich zu lassen.
Daneben enthält das Buch einige falsche Behauptungen, und zwar dass die amerikanischen Truppen abgezogen seien und Deutschland seine Souveränität wiedererlagt habe. Beides ist nachweislich nicht korrekt: Immer noch befinden sich über 42.000 US-Besatzungstruppen in Deutschland. Vielleicht macht sich der Autor einmal in Sachen "Souveränität Deutschlands" beim Zeithistoriker Josef Foschepoth von der Universität Freiburg sachkundig.
Daneben enthält das Buch einige falsche Behauptungen, und zwar dass die amerikanischen Truppen abgezogen seien und Deutschland seine Souveränität wiedererlagt habe. Beides ist nachweislich nicht korrekt: Immer noch befinden sich über 42.000 US-Besatzungstruppen in Deutschland. Vielleicht macht sich der Autor einmal in Sachen "Souveränität Deutschlands" beim Zeithistoriker Josef Foschepoth von der Universität Freiburg sachkundig.
Das Buch ist nicht aufklärerisch sondern ideologisch. Es versucht, ein verklärtes Amerika-Bild zu konservieren, das die Verbrechen des Imperiums durch eine Entlastungs-Ideologie, wie die des so genannten "Antiamerikanismus", zu rechtfertigen sucht. Dieser Versuch ist jedoch zu durchsichtig angelegt, als dass er der kritischen Öffentlichkeit verborgen geblieben wäre. Dumm gelaufen, oder neudeutsch: "S*** happens"!