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Der ehemalige israelische Außenminister Abba Eban prägte den unschätzbaren Satz: "There is no business like Shoah business." In seinem bahnbrechenden Buch "Die Holocaust-Industrie" hat Norman G. Finkelstein den US-amerikanischen zionistischen Lobbyisten vorgeworfen, sie instrumentalisierten das Andenken an die Opfer der Shoah für ihre eigenen politischen Zwecke. Obwohl der berühmte Holocaust-Forscher Raul Hilberg das Buch ausdrücklich lobte, läutete es das Ende von Finkelsteins akademischer Laufbahn ein.
Was hat es mit der "Holocaust-Instrumentalisierung" auf sich? Ist sie abwegig, weil sie ein Tabu darstellt? Am 25. Juni 2015 titelte die israelische Tageszeitung "Haaretz": "Israeli Diplomat in Berlin: Maintaining German Guilt About Holocaust Helps Israel." In einem vertraulichen Gespräch mit israelischen Pressevertretern in der Botschaft des Staates Israel in Berlin hat die Pressesprecherin Adi Farjon erklärt, dass es im politischen Interesse Israel läge, wenn das Land Deutschlands Schuldgefühle gegenüber dem Holocaust aufrechterhalte. Israel strebe keine vollständige Normalisierung zwischen beiden Regierungen an.
Zeitweise nahm auch der Israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman an diesem vertraulichen Pressegespräch teil. Anwesend waren auch zwei deutsche Botschaftsmitarbeiterinnen, die aber kein Hebräisch verstanden. "It was so awkward. We couldn’t believe our ears. We’re sitting there eating peanuts, and behind the spokeswoman there are two German women sitting there who don’t understand a word of Hebrew – and the embassy staff is telling us they’re working to preserve the German guilt feelings and that Israel has no interest in normalization of relations between the two countries.”
Die israelischen Journalisten waren geschockt, sagte später eine israelische Journalistin. "The spokeswoman clearly said it was an Israeli interest to maintain German guilt feelings. She even said that without them, we’d be just another country as far as they’re concerned.” Diese Einschätzung wurde auch von den anderen Journalisten geteilt.
Nach so viel Ehrlichkeit und Freimütigkeit folgte das übliche israelische Dementi auf dem Fuß. "Ich erinnere mich nicht, so etwas gesagt zu haben", erklärte Farjon. Und weiter: "Ich kann nicht für ein bestimmtes Zitat bürgen." Das folgende Zitat von Farjon zeigt das doppelzüngige Gerede der zionistischen Politikerklasse. “It was an off-the-record conversation, a briefing talk. The way I speak with Israeli journalists is a little different. These things aren’t intended to get out. I can’t reveal the principles I work by. For example, I don’t say who I go to in order to get good stories out here, or who I pay for things like that.”
Auch das israelische Außenministerium war um das übliche Dementi nicht verlegen: Farjons Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Und weiter wurde der Überbringer der Nachricht beschuldigt und nicht dessen Verursacher: “These are tendentious quotes ... from an off-the-record briefing for Israeli reporters who were visiting Berlin. At this briefing, there was an open and critical discussion in which the invited Israeli journalists took an active part, and it’s regrettable that someone decided to violate the rules of journalistic ethics and take selected statements out of their broader context and distort them in a way that alters their meaning.”
In Anbetracht der Ehrlichkeit der Pressesprecherin der israelischen Botschaft wirken die Reden anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel wie Politfolklore. So sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert in einer Rede vor der Knesset, dem Israelischen Parlament: "Die intensive Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern ist ein historisches Wunder." Und der Sprecher der Knesset, Yuli Edelstein, pries die "speziellen und außerordentlichen" Beziehungen zwischen beiden Ländern und nannte Deutschland "einen wahren Freund Israels".
Und was sagen die deutsche Politikerkaste und ihre Sayanims (IMs des Mossad) dazu? Keine deutsche Zeitung berichtete über diesen skandalösen Vorgang nach dem Motto: The "shoah business" must go on!
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